Second Light: individuelle Kerzen aus Wachsresten (This content is only available in German.)

„Was ich ohne Second Light nie gelernt hätte? Alles. Von Buchführung bis Akquise.“

Marie Schneider, Second Light

[Marie Schneider – Second Light, Mitgründerin]: Mein Name ist Marie Schneider und ich habe zusammen mit Kommilitonen und Kommilitoninnen Second Light gegründet und wir stellen aus alten Kerzenwachsresten neue Kerzen her. Dieses Wachs bekommen wir von Restaurants, von Kirchen und von Privatpersonen und mit der Hilfe von zwei Werkstätten für Menschen mit Behinderung gießen wir daraus neue Kerzen. Meine Aufgabe ist die Akquise von neuen Verkaufsstellen, zudem bin ich aber auch im Marketing tätig und versuche unsere Kerzen in die Welt zu tragen.

Second Light ist im Rahmen von Enactus Aachen entstanden, einer weltweiten Studenteninitiative für Social Start-ups, wo es von der allerersten Idee bis zum späteren Ausgründen geht. [Enactus Aachen e.V. – Weltweit größte studentische Non-Profit-Organisation zur Unterstützung junger Unternehmen] Auf die Idee von Second Light ist ein Freund von uns gekommen, der mit seinen Eltern in einem Restaurant saß, vor ihm stand eine Kerze, die dann abgebrannt ist und er sich gefragt hat, ob sie am Ende weggeschmissen wird oder was mit dieser Kerze passiert. Und da wir alle für Nachhaltigkeit brennen, hat sich da die Idee Second Light entwickelt.

Bei der Finanzierung des Projektes, am Anfang, hat Enactus Aachen uns sehr unterstützt. Wir konnten unsere Idee dort umsetzen und die finanzielle Unterstützung war gesichert und aktuell finanzieren wir uns über den Verkauf der Kerzen. Das Marketing für unsere Kerzen betreiben wir selber über Social Media größtenteils verschiedene Werbeauftritte, auch Fernsehbeiträge, Zeitungsartikel versuchen wir damit auf unser Projekt aufmerksam zu machen.

Was ich in meinem Studium ohne die Gründung von Second Light nie gelernt hatte, ist eigentlich alles. Von der Buchführung bis zur Akquise von neuen Partnern, natürlich auch ein bisschen die Produktion, die chemischen Faktoren, da kam ganz viel Neues auf uns zu. Das haben wir uns erarbeitet, in dem wir Studierende aus verschiedenen Fachrichtungen sind, das heißt, jeder bringt irgendwie schon so ein bisschen theoretisches Wissen mit. Aber natürlich ist auch die Motivation da, etwas Neues zu lernen und deswegen sehen wir in jeder Herausforderung eine neue Aufgabe, unser Wissen auch zu erweitern und haben die bis jetzt alle sehr gut gemeistert.

Uns grenzt, zu anderen Kerzen auf dem Markt, nicht nur der Nachhaltigkeitsfaktor ab, sondern natürlich auch der soziale Faktor. Dass wir Menschen mit Behinderung in den Prozess mit einbinden und die auch eine persönliche Note am Ende dazugeben können, indem sie ihre Namen auf den Zettel schreiben dürfen und ihnen dann mit der Kordel einmal dranbinden [Vielen Dank an Caritas Werk 5 – Sandra Janda, Yassin Mashi, David Etschenberg]. Das heißt, sie sind auch am Ende stolzer Hersteller dieses Produkts.

Lokale Händler haben wir gefunden, indem wir meist einfach in den Läden vor Ort hingegangen sind, uns vorgestellt haben, die Kerzen gezeigt haben und meist war die Resonanz so gut, dass wir direkt unsere Kerzen dort verkaufen konnten. Natürlich hat sich auch in lokalen Gebieten unser Projekt ganz schnell herumgesprochen, sodass oft auch Leute auf uns zukommen, da hatten wir bis jetzt noch keine Probleme. Durch die gute Verteilung der Werkstätten für Menschen mit Behinderung in NRW war es für uns relativ einfach, neuen Kontakt zu den Werkstätten zu knüpfen und wird uns auch in Zukunft dabei helfen, weitere Werkstätten zu akquirieren und dann auch da die Menschen mit Behinderung weiter unterstützen zu können.

Nach dem Abschluss meines Studiums würde ich trotzdem weiterhin gerne ein Teil von Second Light bleiben. Wie sich das dann mit dem Job vereinbaren lässt, ist noch etwas unklar, aber ich könnte mir auch gut vorstellen, in Zukunft Second Light auch weiterzuführen.

[Gründen.NRW, Europäische Union – Investition in unsere Zukunft – Europäischer Fonds für regionale Entwicklung, Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen]