Seine Vision ist es, das Leben von Menschen einfacher zu machen. „Ich habe wirklich viel Spaß, wenn ein Kunde auf uns zukommt und sagt, ‚Hey, mega Dankeschön, wir haben die Stelle besetzt, die wir seit einem Jahr nicht besetzen konnten.‘“
SharpenMarketing (This content is only available in German.)
Samuel Pemsel
„Unternehmerturm ist mein Ding. Also ich habe enorm viel Spaß, so frei zu arbeiten und die eigene Vision anzutreiben.“, das sagt der heute 17-jährige Samuel Pemsel, der Gründer von SharpenMarketing. Mit seinem Unternehmen will er eine ernst zu nehmende Größe im Markt der Jobvermittler und Recruiter werden. Was er anders macht als andere? Er setzt auf Performance Recruiting über Social Media – und übersetzt Firmenwerte für junge Talente und bringt junge Talente den Unternehmen näher.
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Samuel Pemsel: Ist vielleicht ein bisschen klischeehaft oder zu groß gegriffen, wenn das so ein junger, naiver, 17-jähriger Typ sagt, aber ich habe wirklich viel Spaß. Wenn jemand anderes, ein Kunde von uns, auf uns zukommt und sagt: Hey, mega, Dankeschön, ihr habt uns die Stelle besetzt, sie war seit einem Jahr nicht mehr besetzt, wir haben nie Bewerbungen bekommen. Und da halt wirklich dieses Feedback zu bekommen, das Leben zu erleichtern und die Welt ein kleines Stückchen besser zu machen – das ist das, was mich antreibt.
Ann-Christin Schmitt-Rogalla: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von #NeueGründerzeit. Mein Name ist Ann-Christin Schmitt-Rogalla. Heute darf ich mit einem der jüngsten Gründer in Deutschland sprechen, Samuel Pemsel. Er ist 17 Jahre jung und hat im Alter von 15 sein Unternehmen SharpenMarketing gegründet. Hallo Samuel, du hast SharpenMarketing gegründet. Was genau macht ihr? Kannst du dich unseren Zuhörerinnen und Zuhörern einmal ganz kurz vorstellen.
Samuel Pemsel: Mein Name ist Samuel Pemsel. Ich bin 17 Jahre alt, gerne auch Sammy. Ich habe mit 15 Jahren gegründet und habe da meine unbeschränkte Geschäftsfähigkeit, ja sozusagen, erstritten vor dem Amtsgericht zu Düsseldorf. Wir verbinden zukunftsorientierte, mittelständische Unternehmen mit jungen Talenten, und das eben datengetrieben, zielgruppeorientiert und kosteneffizient.
Ann-Christin Schmitt-Rogalla: Samuel, du hast gerade gesagt: „Ich habe meine Geschäftsfähigkeit erstritten“. Was heißt denn das? Kannst du uns das näher beschreiben?
Samuel Pemsel: Klar. Also, um in Deutschland unter 18 Jahren ein Unternehmen gründen zu können, braucht man diese uneingeschränkte Geschäftsfähigkeit. Und diese uneingeschränkte Geschäftsfähigkeit habe ich mir eben vor dem Amtsgericht zu Düsseldorf erstritten. Dafür waren verschiedene Schritte notwendig, unter anderem, dass ich einen Businessplan erstelle, dann eben eine Erklärung von der Schule bekomme, weil ich ja neben der Schule noch gegründet habe. Dann brauche ich noch die Ermächtnis meiner Eltern oder auch Erziehungsberechtigten. Dann eben aber auch vor allem, dass ich meine fachlichen Kenntnisse beweise in Form einer Fallstudie, Referenzen, so dass eben die Rechtspflegerin, die sozusagen das finale Gespräch mit einem persönlich abhält, oder der Rechtspfleger, versteht: okay, der weiß, wovon er spricht. Im Endeffekt ist es nur eine Schutzmaßnahme vom Amtsgericht zu dem Minderjährigen. Und da habe ich dann im Rahmen eines persönlichen Gesprächs diese uneingeschränkte Geschäftsfähigkeit innerhalb von 11 Monaten erhalten, womit ich eben SharpenMarketing gründen konnte.
Ann-Christin Schmitt-Rogalla: Ich würde da gerne noch auf einen Satz von dir zurückkommen: „Da weiß man, wovon man spricht.“ Wieso wusstest du das mit damals 15 Jahren?
Samuel Pemsel: Ich glaube, sehr viel ist „Learning by Doing“ und sich selbst aneignen, von wegen, hey, wie kriegst du jetzt die Information? Selbst herausfinden, wo steht jetzt, was ich brauche, dann eben aber auch so offen durch die Welt gehen und versuchen irgendwelche Verbindungen zu sehen, wie du irgendetwas, irgendein Problem lösen kannst.
Ann-Christin Schmitt-Rogalla: Ok, verstehe. Jetzt hast du SharpenMarketing gegründet. Was macht ihr genau?
Samuel Pemsel: Bei SharpenMarketing machen wir vor allem „Performance Recruiting“. Das heißt, wir haben vor allem kleinere Unternehmen, aber eben auch größere Kunden, teilweise sogar Konzerne, die eben auf der Suche sind nach jungen Talenten. Und da ist es meist so, sie haben irgendwie Ausbildungsstellen, ganz, ganz viele Werkstudenten-Stellen oder Junior-Positionen, und wir helfen eben, diese zu besetzen. Hierfür greifen wir einmal auf einen Talent-Pool zurück. Diesen Talent-Pool haben wir uns angearbeitet, einfach, weil wir selbst aus der Zielgruppe kommen. Also wir kommen aus der Zielgruppe für die Zielgruppe. Wir verstehen die Bedürfnisse der Zielgruppe und übersetzen diese ganz oft. Gleichzeitig, wenn wir aber merken: Okay, ein Unternehmen hat jetzt eine Ausbildungsstelle, die wir mit unserem Talent-Pool nicht besetzen können, dann überlegen wir uns: Okay, wie ist die Stelle von unserem Kunden? Was muss das Talent irgendwie überhaupt können? Und überlegen dann, wo ist diese Zielgruppe vertreten. Und meistens sind das die sozialen Netzwerke. Es ist – man muss das natürlich unterscheiden –, eine Tech-Stelle besetzt man anders als irgendeine kreative Stelle. Aber dann schalten wir Performance-Recruiting-Anzeigen, die halt wirklich messbar sind, wo man am Ende einer Kampagne wirklich sagen kann: Hey wir haben so viele Bewerber bekommen, und von diesen Bewerbern haben wir drei Talente, die halt wirklich die Stelle besetzen könnten.
Ann-Christin Schmitt-Rogalla: Du hast gerade eure Zielgruppe erwähnt. Wer genau ist denn das? Also, wen versucht ihr mit wem zu verbinden?
Samuel Pemsel: Unsere Zielgruppe besteht eigentlich vor allem aus kleinen, lokalen, mittelständischen Unternehmen, wo vor allem der Inhaber oder Geschäftsführer das Recruiting noch macht. Das heißt, da ist eigentlich das Recruiting nur Mittel zum Zweck. Die haben eine offene Stelle, weil sie größer gewachsen sind, weil sie beispielsweise Projekte annehmen möchten, und brauchen da eben auch Leute, die wirklich die Aufgaben, die Probleme lösen. Und da sind wir halt sozusagen der Partner, der eigentlich alles umsetzt. Wir gewinnen die jungen Talenten, wie qualifizieren sie vor und verbinden eben beide Parteien, und das eben zeiteffizient, so dass eben unser Kunde sich vollkommen auf seine operativen Fähigkeiten konzentrieren kann. Gleichzeitig machen wir aber auch immer noch viel, vor allem für größere Unternehmen, wo wir ja erst einmal unsere Sprache übersetzen. Ein Themenfeld, das wir vor allem haben ist, von wegen, welche Vorteile hat eine Arbeitgebermarke überhaupt? Dass man daran wirklich individuelle Punkt ausarbeitet. Bei vielen ist es so, dass sie als Vorteil Wasser oder einen freien Obstkorb oder solche Dinge als Kompliment oder eben auch als Benefit irgendwie deklarieren. Das ist oftmals nicht der Fall und da, also ist es zumindest für unsere Generation normal, und wir gehen erstmal rein und übersetzen unsere Sprache der jungen Zielgruppe, der Generation Z, in die Sprache der Corporates und sagen: Hey, so können wir beispielsweise für euch die wirklichen Benefits ausarbeiten und die dann eben auch für unsere Sprache übersetzen.
Ann-Christin Schmitt-Rogalla: Spannend. Aber wie muss ich mir das konkret vorstellen? Ich bin jetzt zum Beispiel die Chefin von einem kleineren Unternehmen und habe Bedarf an zwei Stellen im Sekretariat. Was tue ich jetzt?
Samuel Pemsel: Das Erste was wir machen: Wir schauen uns wirklich die Stelle an. Was muss denn das Talent überhaupt können? Oftmals ist es ja so, dass die Unternehmen versuchen, die Stelle bestmöglich zu besetzen mit einem Talent, was am besten alles kann. Also hat am besten noch in Harvard studiert, keine Ahnung, hat vielleicht noch einen Doktortitel für eine Sekretariatsstelle. Ohne dass ich jetzt sozusagen die fachlichen Qualitäten runterrechnen oder unterreden möchte, ich glaube aber, dass man für eine Sekretariatsstelle nicht großartig studiert haben muss. Klar, man muss die Abläufe einmal verstanden haben, aber da halt erstmal zu Beginn definieren, was muss das Talent eigentlich können, welche Aufgaben sind dafür nötig und eben dann wirklich die Zielgruppe definieren. Oftmals ist es so, dass die Unternehmen da reingehen: Hey bei uns, jeder, der sozusagen in unsere Sparte kommen kann, jeder, der die offene Stelle hat, kann sich bei uns bewerben. Klar, da gibt es so ein Grundkonstrukt, aber das man das erstmal definiert und dann darauf aufbauend verschiedene weitere Schritte geht. Also, es gibt natürlich Jobanzeigen und Stellenbörsen. Da sind noch viele vertreten, aber darüber sprichst du halt auch, vor allem, ja, aktive Kandidaten an. Und der Grund für die viel größere Sparte und viel interessantere Sparte sind eben diese passiven Kandidaten, die halt in einem Job schon bestehen. Und das lässt sich halt einfach zurückführen auf den demografischen Wandel. Es gibt viel mehr Leute, die in einem aktiven Jobverhältnis sind, als die, die wirklich auf der Suche sind nach einem Job. Es gibt eine enorm niedrige Arbeitslosenquote und das heißt, daraus kann man sofort ziehen, dass sich weniger Leute bewerben und da erstmal überlegen: Okay, wo können wir denn wirklich diese passiven Kandidaten ansprechen? Und das ist in den meisten Fällen ein soziales Netzwerk. Und da kommt es wirklich darauf an, ok, wo ist die Zielgruppe unterwegs, was hat die Zielgruppe für Präferenzen, möchte es sie besonders technisch orientiert und da kann man Rückschlüsse ziehen und sagen: Hey, wir rekrutieren jetzt über Instagram, Facebook, Twitter, Pinterest und andere soziale Netzwerke.
Ann-Christin Schmitt-Rogalla: Wie kommt man mit 15 auf so eine Idee?
Samuel Pemsel: Ich habe in der 7. Klasse, habe ich ganz, ganz viel PC gespielt, vor allem ein Spiel, wo du Blöcke aufeinander bauen kannst und dann deine eigene digitale Welt erschaffen kannst. Ja, und dann sind meine besten Freunde in der 7. Klasse vom Gymnasium runtergegangen, weil sie es vom Inhalt nicht mehr geschafft haben, und auf einmal hatte ich ganz, ganz viel Zeit und jetzt musste ich diese freie Zeit besetzen. Das war dann vor allem so, in den Sommerferien war ich dann mit meinen Eltern im Italien-Urlaub und habe überlegt, was kannst du machen, jetzt mit deiner frei gewordenen Zeit. Irgendetwas wollte ich eigentlich immer machen, wo ich diese Zeit hinein investieren kann. Das war zuerst eine relativ doofe Idee. Also ich wollte Latein sprechen lernen können, ich habe zwar mittlerweile mein Latinum, aber auch nur gerade so. Und ja, aus der Spontaneität heraus hat meine Mutter gesagt, Aktien, mach doch was, wo du Geld verdienst. Und ja, das war auch relativ naheliegend, weil mein Vater aus dieser Branche kommt. Ich habe mich dann von da an die ganzen Sommerferien nur noch mit Aktien beschäftigt, habe dann zwei Monate später über den Namen meines Vaters den ersten ETF gekauft. Aber mit 13 hat man noch nicht so groß viel Geld, was man eben investieren nennen kann. Und dann habe ich mir überlegt, wie kannst du jetzt Geld verdienen. Und habe zuerst Zeitungen verteilt, aber dann habe ich gefragt: Ok, es muss doch effizientere Wege geben, wie du eben nicht so deine Zeit gegen Geld tauschst, sondern, wo du irgendwie ein größeres Problem löst, wo auch diese Wertigkeit höher ist. Und dann bin ich über eine spontane Situation, eine Freundin von meiner Mutter, eine Immobilienmaklerin, in dieses Agenturgeschäft reingerutscht, die wollte eine Webseite erstellen. Und von da an haben wir gemerkt, okay, wenn wir uns jetzt in diesem Markt positionieren wollen, brauchen wir irgendwelche Alleinstellungsmerkmale und müssen irgendwas besser können als die ganze andere Agenturwelt, weil es gibt so viele große, gute Agenturen, die haben ihre Marktberechtigung und die kannst du nicht von ihrem Thron runterdrücken. Und da haben wir eben gemerkt, ok, weil wir eben immer öfter Projekte in diese Richtung hatten, junge Stellen zu gewinnen, haben wir eben gesagt, okay, wir beschäftigen uns weiter mit diesem Thema und positionieren uns explizit und spitz in diesem Markt.
Ann-Christin Schmitt-Rogalla: Du sprichst von „wir“. Wer ist denn das?
Samuel Pemsel: Wir sind ein 7-köpfiges junges Start-up im Alter von 17 bis 27 Jahre.
Ann-Christin Schmitt-Rogalla: Und wie hast du „wir“ gefunden?
Samuel Pemsel: „Wir“ habe ich vor allem gefunden über so Unternehmer-Netzwerke und eben auf den sozialen Netzwerken, dass ich da aktiv war. Da findest du, glaub ich, auch wirklich ambitionierte, junge Unternehmer. Gleichzeitig gibt es aber auch natürlich noch viele Möglichkeiten, wie du eben junge Talente gewinnen kannst, die eben auch so ein Ding mit dir großziehen und da eben die ganze Energie, die sie haben, reinstecken.
Ann-Christin Schmitt-Rogalla: Okay. Du hast vorhin deine Eltern zitiert, speziell deinen Vater, der dich im Investment-Banking bzw. Aktiengeschäft unterstützt hat. Was sagen denn deine Eltern heute darüber, dass du deine eigene Firma hast?
Samuel Pemsel: Ich glaube, oft verstehen sie gar nicht so, was ich mache, zwar so ein Grundverständnis ist dafür da. Aber, dass ich da wirklich so die ganze Leidenschaft reinstecke, weiß ich nicht, ob sie das so nachvollziehen können. Im Endeffekt mache ich ja nichts Anderes, außer die ganze Zeit in mein eigenes Unternehmen zu stecken. Ich glaube oder habe es immer so erlebt, dass beide mich bedingungslos da unterstützen. Sie wollen auf jeden Fall, dass ich da glücklich werde, weil sie eben auch verstehen, dass mir das enorm viel Spaß bereitet und ich da wirklich so meine Leidenschaft darin gefunden habe, um Probleme zu lösen, unabhängig von dem aktuellen Problem, welches wir lösen. Sondern, dass ich da halt einfach meinen Spaß dran gefunden habe und dass da meine Eltern mich unterstützen. Vieles verstehen sie, glaube ich, nicht, oder auch diese Radikalität. Teilweise stehe ich ganz früh auf, teilweise schlafe ich nur extrem wenig in Phasen, oder, dass ich das neben der Schule auch noch unter einen Hut bekomme. Aber grundsätzlich würde ich sagen, sie unterstützen mich da schon, versuchen aber natürlich auch, dass ich meine Pflichten, als beispielsweise Schüler, auch noch unter einen Hut bekomme.
Ann-Christin Schmitt-Rogalla: Wie finanzierst du denn deine Firma?
Samuel Pemsel: SharpenMarketing ist gebootstrapped. Wir haben vor allem, also angefangen haben wir glaube ich mit 500 Euro. Haben dann unsere ersten Kundenaufträge akquiriert und haben uns da, simpel gesagt, immer versucht, eine gewisse Marge übrig zu behalten, arbeiten da mit einem externen und einem internen Stundenlohn, sodass wir da immer eine gewisse Kalkulation haben. Und da finanzieren wir uns einfach über unseren aktuellen Gewinn. Deswegen sind wir halt durchweg gebootstrapped und das wird auch erstmal so weiter bleiben.
Ann-Christin Schmitt-Rogalla: Und was zahle ich als Unternehmen? Wie sieht euer Geschäftsmodell aus?
Samuel Pemsel: Grundsätzlich ist es so aufgebaut: Wenn ein Unternehmen auf uns zukommt, wir haben einmal so einen Basispreis. Der wird fällig vor allem für diese Beratung, diese strategische Auswahl, wo ist das Talent zu finden. Gleichzeitig in diesem Schritt machen wir vor allem auch diese Landingpage für die Stelle, weil wir ja vor allem eben einmal über unseren Talent-Pool, dann eben über Performance-Recruiting-Anzeigen die Talente rekrutieren. Da haben wir diesen Basispreis. Es reicht von 600 bis 1.500 Euro netto für diesen Basispreis, und dann setzen wir uns wirklich mit den Unternehmen ins Boot und sagen, hey, wir arbeiten provisionsbasiert. Wenn wir euch Mehrwert bieten, wenn wir eure Stellen besetzen, dann kriegen wir auch eine gewisse Provision, und das ist dann abhängig von dem Talent, den wir eben geben. Also wie qualifiziert ist er. Da machen wir die bestmögliche Vorarbeit. Wir gewinnen die Leads beispielweise über soziale Netzwerke, haben dahinter dann einen Funnel, der ist optimiert bis zum geht nicht mehr. Und diese Talente, diese Bewerbungen, die wir dann bekommen, qualifizieren wir vor. Wir schauen uns an, ok, wie hat das Talent auf gewisse Fragen, die in dem Funnel integriert waren, geantwortet, passt das zu der Stelle, passt das zu den Präferenzen des Unternehmens, und dann gehen wir meistens so vor, dass wir oft mit dem jungen Talent telefonieren. Da ist ein wichtiger Punkt dieser „Cultural Fit“. Oftmals merken wir sofort im ersten Gespräch, derjenige macht das nur wegen des Geldes oder passt wirklich zum Unternehmen, der passt zur Kultur, der kann sich da einbetten und die können auch wirklich was zusammen erleben. Weil da gucken wir natürlich, dass wir diese Abbrecherquote ganz, ganz geringhalten und für beide Parteien bestmöglich aufeinander vorbereiten und dann eben verbinden. Und diese Provision, die wir dann bekommen, reicht von 15 bis 35 Euro netto.
Ann-Christin Schmitt-Rogalla: Und im Moment schreibst du gerade deine Abi-Klausuren. Was kommt denn danach?
Samuel Pemsel: Genau. Nach meinem Abitur gehe ich studieren in Oestrich-Winkel auf der EBS. Werde da meinen Bachelor machen in BWL oder Business Studies, aber parallel will ich immer mein Unternehmen weiterführen. Ich möchte diesen praktischen Bezug haben. Ich finde nämlich theoretisches Wissen ist zwar gut und schön, aber, wenn man das nicht in den Kontext des realen Lebens setzen kann, ist das glaube ich wertlos und nutzlos. Und deswegen habe ich mich eben für das Studium entschieden und gleichzeitig werde ich weiter immer meine ganze Energie in mein eigenes Unternehmen stecken.
Ann-Christin Schmitt-Rogalla: Gibt es für dich Vorbilder in der Welt?
Samuel Pemsel: Ein großes Vorbild ist, glaube ich, auch sehr klischeehaft, das ist Elon Musk. Ich bin sehr, sehr großer Freund, vor allem von seinen Leitsätzen, aber eben auch von der vorangetriebenen Vision. Also, wie viele Leute haben gesagt: du schaffst es nicht, du schaffst es nicht, du schaffst es nicht und trotzdem hat er es gemacht. Das heißt, dass er ist einfach sozusagen nicht auf die Meinung von anderen hört. Großes Vorbild ist auch Warren Buffet. Da vor allem diese Langfristigkeit. Er hat das natürlich bezogen auf die Investments gemacht, aber gleichzeitig nicht nur immer die Welt in so kurzen Zeitabständen zu sehen, sondern wirklich lang zu sehen und wirklich nachhaltig zu denken.
Ann-Christin Schmitt-Rogalla: Sind denn deine Eltern auch irgendwie ein Vorbild für dich? Und wenn ja, wie?
Samuel Pemsel: Ja, also meine Eltern sind auf jeden Falls ein Vorbild für mich. Ich glaube, die Eltern sind für jeden Menschen so in gewisser Art und Weise ein Vorbild. Bei meiner Mutter ist es vor allem so, wie sie uns erzogen hat, gemeinsam mit meinem Vater zusammen. Bei meinem Vater versuche ich mir, viele Führungsaufgaben abzugucken, oder wie er in gewissen Situationen mit Mitarbeitern umgeht. Und da hat er, glaube ich, deutlich mehr Erfahrung. Klar, ich sage nicht zu allen Dingen, die er macht, ist gut oder „Papa, ich finde gut, was du machst. Ich gucke mir das jetzt ab“. Ich glaube, das weiß er auch, aber er ist auch schon auf jeden Fall menschlich ein sehr großes Vorbild.
Ann-Christin Schmitt-Rogalla: Was würdest du sagen: Ein guter Chef in meiner Definition ist …
Samuel Pemsel: … der den eigenen Charakter, die eigene Vision und die eigenen Skills und Fähigkeiten fördert.
Ann-Christin Schmitt-Rogalla: Wäre es für dich in der Zukunft denn auch eine Option angestellt zu sein, oder sagst du, dass du immer dein eigener Chef sein möchtest?
Samuel Pemsel: Unternehmertum ist mein Ding. Also, ich habe enorm viel Spaß so frei zu arbeiten und die eigene Vision voranzutreiben. Ich gucke aber vor allem darauf, wo habe ich jetzt die steilste Lernkurve. Wo kann ich am meisten lernen in kürzester Zeit, wo kann ich wirklich meinen eigenen Fußabdruck hinsetzen. Das ist im Unternehmertum einfach gegeben. Gleichzeitig würde ich jetzt nicht auf ewig sagen, ich werde nie irgendein Arbeitnehmer-Verhältnis eingehen. Ich würde da schon darauf gucken, wo lerne ich am meisten, wo kann ich halt wirklich so meine Lernkurve anpeilen. Gibt es vielleicht Fähigkeiten, die ich in einer gewissen Branche sehr erlerne. Beispielweise, was ich mir vorstellen könnte, irgendein Praktikum im Consulting machen, bei einer großen Consulting- oder Beratungsfirma, dass ich da verstehe, okay, wie erstellen sie beispielweise Slides, wie gehst du wirklich ein Problem an. Das sind auf jeden Fall solche Fragen, die ich mir auf jeden Fall stelle, und wenn ich diese beantworten kann im Rahmen eines Arbeitnehmer-Verhältnisses, würde ich das auf jeden Fall eingehen. Aber ich gucke natürlich immer overall die Situation an, hey, was ist deine Vision, welche Ziele möchtest du erreichen, was ist dafür notwendig und dann entscheide ich, glaube ich, relativ rational. Aber folglich würde ich wirklich sagen, Unternehmertum ist mein Ding.
Ann-Christin Schmitt-Rogalla: Der Kontakt zu dir ist über Startup Teens entstanden. Kannst du uns kurz erklären, was dich mit Startup Teens verbindet?
Samuel Pemsel: Ja, Startup Teens hat mich, glaube ich, in meiner Entwicklung sehr, sehr unterstützt. Durch Startup Teens habe ich meinen Mentor erhalten. Das ist Daniel Salamon, auch ein Unternehmer, der mich vor allem in dieser unternehmerischen Entwicklung von SharpenMarketing unterstützt. Und ich glaube, da hat eben Startup Teens auch wirklich eine führende Rolle, das große Netzwerk, die Bekanntheit und da halt auch wirklich beide Komponenten miteinander zu verbinden. Es gibt ganz, ganz viele junge Unternehmer, die haben wirklich eine Vision, die sie vorantreiben wollen´, und Probleme, die sie lösen wollen. Sie wissen aber einfach nicht, wie sie gewisse Probleme bei der Gründung beispielweise angehen, und im Gegenzug gibt es natürlich ganz viele auch erfahrene Unternehmer, VCs, Business Angels und was es da alles gibt, die auch natürlich ihr Wissen weitergeben wollen. Und da ist halt Startup Teens diese Komponente, die beide Parteien miteinander verbindet, und über Startup Teens habe ich eben einen Mentor gefunden.
Ann-Christin Schmitt-Rogalla: Wie soll es mit SharpenMarketing weitergehen? Du wirst jetzt erstmal studieren. Und dann?
Samuel Pemsel: Mit SharpenMarketing wird es auf jeden Fall weitergehen, wir haben da auf jeden Fall noch, glaube ich, den ein oder anderen guten Plan oder guten Schritt, die wir machen wollen. Wir werden jetzt unser Geschäft sozusagen ausweiten. Einmal wenn wir natürlich die kleinen Unternehmen weiterhin bedienen und da müssen wir natürlich einiges an Wachstum hinlegen, damit wir da eben auch eine große Rolle spielen. Dann werden wir eben auch versuchen, das Problem von einer anderen Seite anzugehen mit einer Marke, die wir aufbauen werden, die dann wiederum jungen Leuten zeigt, wie sie ihre Stärke finden und wie man das eben an den Arbeitsmarkt knüpfen kann. Beispiel: Ich selber bin ja auch gerade in der Rolle, wir haben von der Schule ein 300-seitiges Berufsorientierungsblättchen bekommen oder Büchlein, wo halt wirklich noch Berufe drinstehen wie Klempner und solche Sachen. Aber es gibt ganz, ganz viele junge Leute, die gar nicht wissen wollen, was sie nach der Schule machen, was sie wirklich als Berufsbild interessiert. Deswegen ist ja auch dieser Trend zu sehen, dass ganz viele nach dem Abitur beispielweise ins Ausland gehen, Work and Travel. Da erstmal herauszufinden, was ist überhaupt mein Wertesystem? Was möchte ich überhaupt bei der Arbeit erreichen? Ist es ein Nachhaltigkeitsfaktor, auf den ich achtgeben möchte oder ist es das große Geld, das ich jetzt hier jagen möchte? Und da wollen wir erstmal so spielerisch Abhilfe schaffen mit einer wirklich coolen jungen App, und dann wollen wir ja auch in den Stellenanzeigemarkt weiter reingehen.
Ann-Christin Schmitt-Rogalla: Super spannend. Was ist es denn, was dich antreibt? Jeden Morgen aufstehen lässt?
Samuel Pemsel: Ich glaube, die Vision, die ich habe oder was mich antreibt ist, dass du das Leben von Menschen einfacher machst. Ist vielleicht ein bisschen klischeehaft oder zu groß gegriffen, wenn es so jetzt ein junger, naiver, 17-jähriger Typ sagt, aber ich habe wirklich halt viel Spaß, wenn jemand anderes, so ein Kunde von uns, auf uns zukommt und sagt, hey, mega, Dankeschön, ihr habt uns die Stelle besetzt, die war seit einem Jahr nicht mehr besetzt, wir haben nie Bewerbungen bekommen und jetzt ist die von einem jungen Typen besetzt, der wirklich auch Spaß an der Arbeit hat. Und da halt wirklich dieses Feedback zu bekommen, das Leben zu erleichtern und die Welt also ein kleines Stückchen besser zu machen. Das ist das, was mich antreibt.
Ann-Christin Schmitt-Rogalla: Wie schön. Wenn du meine Zusammenfassung dieses Podcast machen müsstest, und ich frage dich, was sollen wir aus deiner Geschichte lernen, was sagst du mir?
Samuel Pemsel: Das Alter ist nur eine Zahl. Also, ich glaube, egal wie alt man ist, man kann es immer zu irgendwas schaffen. Ich würde mich zwar nicht in der Rolle sehen, dass ich irgendwie anderen Tipps geben kann von wegen, hey, wie du auch erfolgreich wirst oder, ob ich überhaupt erfolgreich bin, würde ich in Frage stellen. Gleichzeitig würde ich aber halt einfach sagen: Mach einfach mal, was du machen möchtest, bring dein Produkt auf den Markt, bring dein Unternehmen an den Start, und mach einfach mal. Denk nicht so viel nach, was könnten andere sagen, einfach mal machen und das Alter ist da völlig egal.
Ann-Christin Schmitt-Rogalla: Vielen Dank für deine Zeit und dieses Gespräch, Samuel. Wir wünschen dir und SharpenMarketing für die Zukunft auf jeden Fall eine ganze Menge Erfolg. Und ich glaube, wir nehmen alle für uns mit: Das Alter ist nur eine Zahl. Und: Einfach mal machen. Ich danke euch fürs Zuhören vom #NeueGründerzeit Podcast. Bis zum nächsten Mal.
Was sind die Vorbilder eines 17-Jährigen, der bereits selbst Vorbild für viele ist mit seinem Unternehmen und der den großen Jobvermittlern Marktanteile nehmen will? „Ein großes Vorbild ist Elon Musk. Ich bin ein sehr, sehr großer Freund von seiner Vision. Wie viele Leute haben gesagt, ‚Du schaffst es nicht.‘ Und trotzdem hat er es gemacht. Ein weiteres großes Vorbild ist Warren Buffet – für seine langfristige Planung. Er hat es geschafft, erfolgreich durch Langfristigkeit zu sein und wirklich nachhaltig zu denken.“
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