Feldwerk: Blühflächen für den Erhalt der Biodiversität (This content is only available in German.)

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00:00:02 #NeueGründerzeit – „Nachhaltigkeit bedeutet für mich: Wenn jeder etwas tut, ist viel geholfen.“ Marco Schlomann, Feldwerk GbR

00:00:06 Marco Schloman & Tobias Krutemeier, Feldwerk, Gründer und Mitinhaber

00:04:13 Feldwerk: Sei ein Held, bestell ein Feld! www.feld-werk.de

Transkription

Marco Schlomann: Mein Name ist Marco Schlomann, einer von drei Gründern von Feldwerk. Wir haben Feldwerk im Februar 2020 offiziell gegründet. Es ist ein Projekt, was wir in unserer Freizeit neben unseren eigentlichen Selbstständigkeiten betreiben.

Tobias Krutemeier: Mein Name ist Tobias Krutemeier. Ich bin einer der Gründer von Feldwerk. Zusammen mit meinem Cousin und meinem Vater haben wir Feldwerk vor zwei Jahren gegründet, um im ersten Schritt Blühpatenschaften zu vermarkten. Um die Leute, die Landwirtschaft, die Firmen miteinander zu verbinden, um zusammen etwas in der Region für die Nachhaltigkeit, für die Ökologie zu tun.

Marco Schlomann: Hier stehen wir in Löhne in unserer Gründerstadt an einer unserer schönen Blühflächen, die dieses Jahr im Frühjahr ausgesät wurde. Wir haben inzwischen über 30 verschiedene Flächen verteilt ausbreitend von Löhne bis Richtung Osnabrück bis Richtung Bielefeld und auch vereinzelte Leuchttürme in Deutschland, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Brandenburg. Wir haben dieses Jahr im Frühjahr über neun Hektar Blühfläche mit unseren angeschlossenen Landwirten angelegt. Mal eben so ein Unternehmen gründen stellt man sich immer so einfach vor. Aber wenn man dann in die ersten Diskussionen eintaucht und sich trifft, über die Idee austauscht, dann sind doch ruckzuck drei, vier, fünf, sechs, sieben Monate rum. Bis man alleine einen Namen gefunden hat, ein Logo designt hat, Ideen gesammelt hat, wie man die Patenschaften strukturiert, wie man die Gegenleistung für die Unternehmen aufzieht, wie die Webseite aussehen sollte, sind ruckzuck Zeit und natürlich gerade viel Freizeit weg, weil es halt neben der eigentlichen anderen Selbstständigkeit oder dem Unternehmertum ist. Und man guckt sich doch dann immer wieder um, dass man doch meistens immer mehr Zeit braucht, als man vorher veranschlagt hat. Unser Logo von Feldwerk zeigt eine wachsende Pflanze mit den Wurzeln, die unten im Boden verankert sind, also ein starker Boden. Wir wollen den Boden auch schützen, der Natur etwas zurückzugeben und die blühende Vielfalt, die aus dem Boden und allem, was wir essen, was wir benötigen, erwächst.

Marco Schlomann: Wir haben uns bewusst dafür entschieden, unsere Flächen mindestens zwei Jahre bestehen zu lassen, einfach um eine größere Nachhaltigkeit zu erzielen und einfach auch um das Spektrum auszunutzen, der Artenvielfalt des Saatgutes, weil es kommen im zweiten Jahr auch einfach andere Arten als im ersten Jahr. Es gibt zwei Überwinterungsperioden für die Insekten in den Blühflächen und anschließend wird es entweder dem Landwirt zurückgeführt und auch wieder ackerbaulich genutzt, oder wir streben auch teilweise je nach dem, wie die Fläche sich entwickelt hat und aussieht, dass es auch von Standort sehr unterschiedlich, eine Verlängerung mit den Patenschaften an und lassen es sogar eventuell noch ein drittes und viertes Jahr stehen.

Marco Schlomann: Nachhaltigkeit ist ein ganz großer Begriff. Für mich persönlich, weil das muss ja jeder für sich ein bisschen persönlich beantworten, bedeutet Nachhaltigkeit, dass wenn jeder etwas tut, ist viel geholfen am Ende. Ich finde Extreme nie gut. Das hat uns auch die Geschichte gelehrt. Deswegen finde ich es einfach gut, dass wir hier ein Projekt geschaffen haben, wo jeder vom kleinen bis großen Rahmen sich beteiligen kann im Rahmen seiner Möglichkeiten und hier etwas vor seiner eigenen Haustür und in seiner Region zurückzuführen. Das, was ich hier in der Hand halte, sind Produkte oder eines unserer Produkte, die wir noch neben den eigentlichen Blühpatenschaften mit vertreiben, nämlich zum Beispiel hochwertiges Saatgut für den eigenen Garten, so dass auch jeder in seinem eigenen Garten was tun kann und man vielleicht mal animiert, den Steingarten doch wieder zurückzubauen und zumindest eine kleine Fläche für die Bienen zu schaffen. Unsere Werbeflyer noch dazu. So haben wir aber in unserem Shop noch viele, viele weitere Produkte, die dann wiederum darauf einspielen, dass wir größere Blühflächen anlegen können.

Marco Schlomann: Wenn wir uns was wünschen dürften wäre das, dass vielleicht Unternehmen noch mehr auf diesen Gedanken kommen: Ich gucke mal was bei mir in der Region möglich ist und was ich da tun kann. Weil so viel gibt es ja oft gar nicht und wir machen es ja nun sichtbar. Und die Leute können überall dran vorbeifahren, sich das angucken, was sie realisiert haben oder auch gerne mal eine Unternehmensveranstaltung in der Blühfläche machen. Von daher laden wir alle Firmen der Region hier ein, sich unser Projekt mal anzuschauen.
Tobias Krutemeier :Der Gedanke von Feldwerk ist nicht nur einen ökologischen Beitrag zu leisten, sondern auch in der Region sozial einen Aspekt oder einen Beitrag zu bringen. Vor allem in der Form, dass Landwirte, die sich uns angeschlossen haben, die diese Fläche angelegt haben, mit der Bevölkerung, mit vielleicht kritischen Stimmen gegenüber der Landwirtschaft ins Gespräch kommen, so Öffentlichkeitsarbeit machen und einfach wieder miteinander sprechen, anstatt nur übereinander.