#GründenNRW-Podcast – EEDEN
Reiner Mantsch:
Das Beste, was wir jetzt machen können, ist, diesen Weg weiterzugehen, ein Positivbeispiel zu sein und einfach zu hoffen, dass uns viele folgen. Denn wir glauben schon, dass wir es möglich machen können, Nachhaltigkeit, Produktion in Deutschland oder in Europa als interessantes Geschäftsmodell auch zu verpacken.
Anna-Lena Kümpel:
Hallo und herzlich willkommen zum #NeueGründerzeit-Podcast. Schön, dass du dabei bist. Mein Name ist Anna-Lena Kümpel und ich spreche heute mit Reiner Mantsch und Steffen Gerlach vom Start-up EEDEN, das sich irgendwo zwischen Münster und Mönchengladbach verortet. Hallo Reiner, hallo Steffen, schön, dass ihr da seid.
Reiner Mantsch:
Hallo Anna-Lena.
Steffen Gerlach:
Hi, schön dich kennenzulernen.
Anna-Lena Kümpel:
Wir fangen mit einem ganz kurzen One-Sentence-Pitch an. Was ist EEDEN?
Steffen Gerlach:
Wir sagen immer EEDEN ermöglicht die Circular Economy in der Textilindustrie. Ganz nach der Vision „no more waste“ haben wir ein chemisches Recycling-Verfahren für Textilabfälle entwickelt.
Anna-Lena Kümpel:
Und was genau tut euer Prozess?
Reiner Mantsch:
Unser Prozess spezialisiert sich darauf, die Zellulose, also das ist der Grundbaustein von Baumwolle, aus Textilien wiederzugewinnen. Weil das Schöne in der Textilindustrie ist, dass es Prozesse gibt, mit denen man aus Zellulose wieder hochwertige Fasern herstellen kann. Und das war der Grundgedanke bei EEDEN, einen Prozess zu schaffen, wo man am Ende wieder neuwertige Fasern herstellen kann, um wirklich den Kreislauf schließen zu können. Weil das große Problem war immer auch ein Downcycling beim Recycling, heißt, ich nehme etwas, recycle es, aber was am Ende danach rauskommt, ist ein minderwertigeres Produkt und das wollten wir mit EEDEN lösen. Und das passiert bei uns im Kern.
Anna-Lena Kümpel:
Das heißt, ihr recycelt Kleidung, die irgendwie Baumwolle und was anderes enthält, zum Beispiel eine Stretch-Jeans. Und dann löst ihr da den Teil raus, den Teil, der Baumwolle ist. Und daraus kann man dann was machen?
Reiner Mantsch:
Um noch mal genauer darauf einzugehen – wir konzentrieren uns auf die Baumwolle beziehungsweise auf die Zellulose, weil das für uns das interessante Material ist, weil man daraus dann wieder Fasern herstellen kann. Wenn wir jetzt aber über die Ressourcen, wie du es angesprochen hattest, Elasthan-Jeans, sprechen, dann ist es auch so, dass unser Prozess mehrere Sachen leisten muss. Zum einen sind es die Farbstoffe, heißt, wir müssen alles runter bekommen, was irgendwie störend ist, was keine Zellulose ist. Das ist natürlich heutzutage recht viel. Also wenn wir an Sportkleidung denken, alles ist viel mit Elasthan gemischt und all das muss unser Prozess leisten, auch das rauszubekommen, damit wir am Ende wirklich nur die Zellulose haben.
Anna-Lena Kümpel:
Also ich wundere mich gerade mega, dass es das bisher noch nicht gab. Es ist ja ein völlig logischer Schluss, oder? Seid ihr wirklich die Ersten, die das machen?
Steffen Gerlach:
Also es gibt interessanterweise auch Studien und auch ein paar Patente, die wir gefunden haben im Rahmen unserer initialen Recherche. Wir sind nicht die Allerersten, die sich damit befassen, aber es gehört ja immer viel dazu, dass so ein Thema es dann auch wirklich auf die Straße schafft. Wenn man jetzt vor 30 Jahren gesagt hätte, wir brauchen mehr Nachhaltigkeit in der Textilindustrie, wäre vielleicht das Bewusstsein an der Stelle noch gar nicht da gewesen. Das heißt, da kommt viel zusammen. Das Momentum am Markt, bei den Regulatoren, bei den wirklichen Endnutzern von textilen Produkten ist einfach jetzt genau da für ein solches Thema. Das heißt, das ist etwas, was vorher vielleicht in der Intensität noch gar nicht vorlag. Aber es gibt auf jeden Fall ein paar Firmen, die sich mit dem Thema auch auseinandersetzen. Die verfolgen technisch ein paar andere Ansätze, und wir haben uns das angeschaut und haben gesagt, wir wollen auch gründen in dem Bereich, weil wir glauben, eine bessere Lösung aufbauen und entwickeln zu können.
Anna-Lena Kümpel:
Und wir sprechen ja über die Gründungsgeschichte. Reiner, du hast dir diesen Prozess ausgedacht. Kannst du erzählen, wie du da hingekommen bist?
Reiner Mantsch:
Es war auf jeden Fall ein verdammt langer Weg. Es hat begonnen, wirklich mit der Motivation, etwas machen zu wollen, was mir Spaß macht. Ich habe es ja eben gesagt, dass ich Biologie studiert hatte, also immer naturwissenschaftlich geprägt war. Und ich habe halt gesehen, dass viele meiner Kommilitonen aus ihrem Praxissemester wiederkamen und relativ unglücklich waren. Das hat einfach damit zu tun, man will was Besseres machen, aber die Textilindustrie ist noch so ein bisschen in dieser Old Economy gefangen. Und als ich das gesehen habe, dachte ich: Nee, ich will ein Thema haben, was mich begeistert. Dann stand der Gedanke des chemischen Recyclings und dann war es von da ab ein recht langer, aber schöner Weg, weil, man hat halt angefangen mit vielen Versuchen. Ich hatte ein paar Ideen, die ich dann natürlich auch im Labor austesten wollte und da war die Hochschule die perfekte Adresse, weil die haben mir den Raum, ja, die Spielwiese eigentlich, gegeben, mich da auszutoben. Ich wurde von Professoren unterstützt und habe ganz viel im Labor gemacht und parallel natürlich dann auch mit Steffen zusammen und noch mit einigen Beratern, Freunden – darunter zum Beispiel auch ein Chemiker und Verfahrenstechniker – immer geguckt, okay, jetzt habe ich die Erkenntnisse aus dem Labor wie man zum Beispiel Polyester und Baumwolle trennt – was muss ich jetzt machen, damit man daraus auch einen skalierbaren Prozess entwickeln kann? Und so haben wir uns immer in einem Dreieraustausch, Chemiker, ich als textiler Verfahrenstechniker, uns herangetastet an ein Verfahren, das auch einfach skalierbar ist und um diese PS dann auch auf die Straße zu bekommen. Und dieser Weg hat dann ein bis zwei Jahre gedauert.
Anna-Lena Kümpel:
Ich finde ja, ein bis zwei Jahre für die Entwicklung von einem kompletten wissenschaftlichen Prozess geht sogar noch. Lass uns mal kurz die Zeitleiste klarkriegen. Reiner, wann hast du angefangen, diesen Prozess zu erforschen?
Reiner Mantsch:
Mitte 2019 müsste das gewesen sein.
Anna-Lena Kümpel:
Und wann habt ihr gegründet?
Steffen Gerlach:
Tatsächlich Mitte 2019. Also, Reiner hat so in dem ersten Quartal von dem Jahr angefangen, sich mit dem ganzen Thema grundsätzlich gedanklich auseinanderzusetzen. Aber da war das ja noch recht frisch in seinem Kopf. Es gab da so einen Abend bei meinem Bruder in der WG, wo wir zusammensaßen und er davon erzählt hat. Und dann hatten wir uns darüber unterhalten und ich fand es auch super spannend und habe dann einfach parallel zu meinem damaligen Job immer mal wieder in das Thema reingeguckt, die Marktseite angeschaut und dann haben wir einfach gemerkt: Okay, da gibt es ein Potenzial. Wir brauchen dann eine Gesellschaftsform, einfach um ein paar Einkäufe tätigen zu können und und und. Wir waren da auch noch ein bisschen unerfahren. Also heute würden wir wahrscheinlich ein anderes Stipendium versuchen zu bekommen, die Gründung noch ein bisschen aufschieben, die Fixkosten, die man da so hat, sparen. Ich würde nicht sagen, dass das ideal war, aber wir haben dann direkt gegründet, damals noch eine UG, um damit erst mal starten zu können.
Anna-Lena Kümpel:
Und wo genau steht ihr jetzt gerade?
Steffen Gerlach:
Ich will mal sagen, der größte Meilenstein dieses Jahr war das Closing der ersten großen Finanzierungsrunde. Das heißt, wir haben jetzt drei Venture-Capital-Fonds und einen Business Angel mit aufgenommen, weil wir im letzten Jahr mit dem Prozess den Proof-of-Concept geleistet haben und jetzt den Prozess aus dem ganz kleinen Labormaßstab in größere Maßstäbe skalieren müssen. Dafür reichten dann die Mittel, die wir bis dahin aus Fördergeldern zum Beispiel bekommen haben, nicht mehr aus. Dann haben wir die Finanzierungsrunde abgeschlossen. Jetzt sind wir in unser eigenes Labor gezogen, haben das Labor ausgestattet, das Team ist von drei Vollzeitmitarbeitern auf, jetzt werden wir bald acht Vollzeitmitarbeiter sein, angewachsen. Mit diesem größeren Team, dem eigenen Labor und den Partnern, die uns umgeben, sind wir jetzt dabei, den Prozess aus dem Labormaßstab rauszuskalieren.
Anna-Lena Kümpel:
Wer sind denn eure Kunden? Habt ihr auf beiden Seiten Kunden oder bezahlt ihr für das, was ihr an Kleidung reinkriegt? Wie funktioniert das?
Steffen Gerlach:
Es ist super spannend bei dem Thema, weil als Circular-Economy-Start-up, was im Prinzip das Ende einer Wertschöpfungskette mit dem Anfang wieder verbindet, hat man ja verschiedene Touchpoints, die ansonsten sehr, sehr unüblich sind in der Industrie. Und auf unserer Ressourcenseite gestaltet es sich mal so, mal so. Wir haben Unternehmen, die haben im Moment Entsorgungskosten, die anfallen, für die Materialien, die unsere Ressource sind. Das heißt, da gibt es schon ein Potenzial, im Prinzip auch mit der Abnahme unserer Ressource, Revenue-Stream ins Unternehmen reinzuholen. Und auf Abnehmerseite sind es zwei Touchpoints, einmal die Faserhersteller. Und diese Faserhersteller werden so nach der klassischen Value Chain im Prinzip unsere Kunden. Wir haben aber dann zusätzlich zu den Faserherstellern auch einen Touchpoint mit den Modemarken oder anderen Textilunternehmen, die dann im Prinzip ein textiles Produkt an den Endkunden bringen wollen. Das sind die Akteure, die durch die Regulation der EU getrieben sind, mehr Recyclingfasern in ihre Produkte reinzubringen, gleichzeitig aber auch merken, dass sich die Kundenanforderungen verändern, Kunden heute nachhaltigere Produkte aktiv nachfragen. Und diese Gemengelage führt dann bei denen dazu, dass die interessiert sind, mit uns diese Materialien im Prinzip in deren Produkt reinzubringen. Und dadurch gibt es dann diesen zusätzlichen Touchpoint mit einem Unternehmen, das mit unserem Rohmaterial in Reinform gar nicht viel anfangen könnte.
Anna-Lena Kümpel:
So ein Start-up baut man ja ganz, ganz selten alleine. Ihr habt auch Unterstützung bekommen. Reiner, vielleicht fangen wir an bei dir mit der Entwicklung. Hat deine Hochschule dir irgendwie dabei geholfen, das alles zu entwickeln, oder hast du das so nebenbei alleine gemacht?
Reiner Mantsch:
Also sie hat sehr geholfen, indem sie mir zum Beispiel Labore gestellt hatte und einfach auch ein bisschen Rückenwind gegeben hat. Grundsätzlich die Technologie habe ich schon weitestgehend alleine entwickelt, wenn auch natürlich mit dem Chemiker und dem Verfahrenstechniker immer im Austausch. Aber so die Grundannahmen, die Grundarchitektur, habe ich weitestgehend allein gemacht. Aber es wäre natürlich nicht möglich gewesen ohne diese Unterstützung seitens der Hochschule, und diese extrem wichtig war.
Anna-Lena Kümpel:
Es gibt ja auch ganz viel Unterstützung bei einer Gründung, bei dem ganzen Gründungsteil, bei dem betriebswirtschaftlichen Teil. Habt ihr da Support bekommen?
Steffen Gerlach:
Ja, auf jeden Fall – auf verschiedenen Ebenen, in verschiedenen Stadien von unterschiedlichen Akteuren. Ganz am Anfang gab es eine Gründungsberatung, zum Beispiel auch an der Hochschule, zum Thema Förderprogramme, Stipendien. Es gibt dann den örtlichen Energieversorger in Mönchengladbach, der uns Büros zur Verfügung gestellt hat. Die Stadt oder die Wirtschaftsförderung Mönchengladbach hat uns eine Gründer-WG, Mentoring und Support zur Verfügung gestellt und und und. Also in der Stadt Mönchengladbach an sich sind wir in der absoluten Frühphase fantastisch unterstützt worden. Und dann baut man sich immer weiter sein Netzwerk auf. Es gibt verschiedene Accelerator-Programme, die wir genutzt haben. chemstars.nrw ist so ein Beispiel von einer Initiative, die Start-ups in NRW mit Chemiebezug unterstützen. Wir hatten aber auch schon früh Kontakt mit unserem jetzigen Lead-Investor, dem Aachener TechVision Fonds. Und auch die haben wir immer mal wieder kontaktiert, um ein paar Hypothesen zu testen. Also das Netzwerk ist immer größer geworden und in verschiedenen Stadien haben uns unterschiedliche Leute unterstützt. Aber insgesamt war der Support auf jeden Fall breit und wir haben immer jemanden gefunden, der uns unsere Fragen beantworten konnte.
Anna-Lena Kümpel:
Mega! Wir gehen noch mal zu den Unterstützungsformen. Ihr habt das Gründerstipendium NRW bekommen. Wie hat euch das geholfen?
Steffen Gerlach:
Im Prinzip als Pendant zu der Gründer-WG, natürlich das Taschengeld, was man dann noch braucht, um ansonsten Lebensmittel und sonstige Kosten bestreiten zu können. Und ich würde mal sagen, das war auch so der größte Nutzen, den wir von dem Gründerstipendium dann hatten. Abgesehen von der Reputation ist es noch mal ein Aushängeschild. Also irgendwie so in der ganz frühen Phase ist es so, wie dann später VC-backed zu sein oder Investoren-backed zu sein, dass man schon dieses oder jenes Förderprogramm eingesammelt hat und da gehört das Gründerstipendium natürlich zu den Namhaften. Das kennen alle und das ist dann auch noch mal so ein Approval, dass man da durch das Board durchgekommen ist.
Anna-Lena Kümpel:
Wollt ihr eigentlich irgendwann Richtung Exit? Oder könnt ihr euch vorstellen, deutscher Industrie-Mittelstand zu werden?
Steffen Gerlach:
Also Exit ist nichts, wo wir aktiv drüber nachdenken, weil das Unternehmen von vornherein eine starke Vision für uns hatte, die wir auch umsetzen wollen und dabeibleiben wollen. Klar, wenn man Venture-Capital-Geber an Bord nimmt, dann muss man sich immer bewusst machen, dass die irgendwann den Exit brauchen. Aber da gibt es ja viele Möglichkeiten, die nicht beinhalten müssen, dass die Gründer dann auch rausgehen.
Anna-Lena Kümpel:
Ihr seid in Mönchengladbach gestartet, jetzt nehmen wir das Ganze in Münster auf. Das heißt, ihr sitzt mittlerweile in Münster. Warum habt ihr diesen Umzug gemacht?
Reiner Mantsch:
Es war vor allem ab dem Punkt, wo das Team gewachsen ist, wir die ersten Investorengelder bekommen haben und dann langsam die Frage aufkam: Okay, wo können wir jetzt wachsen? Wo soll es langfristig hingehen? Weil, das Interessante ist, solche Gedanken kommen ja dann wirklich erst, wenn es so weit ist. Die stellt man sich nicht unbedingt vorher. Und dann ist uns klar geworden, Laborfläche ist in Mönchengladbach leider knapp, aber auch in ganz Deutschland, muss man sagen. Und da hatten wir viel gesucht, viel herumgefragt. Wir hatten schon ein sehr starkes Netzwerk in NRW. Hatten da auch am Ende wirklich Glück, dann Münster zu bekommen, weil die meisten Laborflächen sind dann in Industriegebieten außerhalb von Städten. Und wir beide sind ja eigentlich noch recht jung, wollen dann auch eine gute Work-Life-Balance haben. Und das war mit Münster einfach ein Glückstreffer, weil genau in dem Moment, das war Anfang dieses Jahres, wurde hier ein Platz frei und den haben wir uns direkt gesichert und sind damit auch super zufrieden.
Anna-Lena Kümpel:
Ihr habt im Vorgespräch erzählt, dass es euch total wichtig ist, das Know-how, was ihr schafft, in Deutschland zu behalten. Jetzt ist Internationalisierung aber für ganz viele Start-ups der Weg zu Wachstum. Warum ist es euch so wichtig, in Deutschland zu bleiben?
Steffen Gerlach:
Wir sehen die Internationalisierung von unserem Unternehmen gar nicht im Gegensatz zu dem Standort Deutschland, sondern sagen, da liegt eine zusätzliche Chance drin. Es wird aber immer wieder bei solchen Prozessen gefragt, ob das überhaupt Sinn macht, das in Deutschland zu machen, ob sich das erhalten wird oder relativ schnell abwandert. Wir sagen, und auch Branchenexperten sagen, es macht viel Sinn, den Textilabfall dort zu recyclen, wo er anfällt. Er fällt hier in großen Mengen in Deutschland und Europa an und auch die Weiterverarbeitung von unserem Produkt findet in großen Mengen in Deutschland und Europa statt, d.h. Standort Deutschland steht für uns nicht im Gegensatz zur Internationalisierung – ganz im Gegenteil, wir sehen einfach nur eine zusätzliche Chance in der Internationalisierung, da auf der ganzen Welt Millionen und Abermillionen Tonnen Textilabfall jedes Jahr anfallen, und fast nirgendwo auf der Welt wird dieser recycled, und darin liegt eine wahnsinnige Chance, zukünftig den Prozess des Unternehmens zu internationalisieren.
Anna-Lena Kümpel:
Jetzt macht ihr das alles schon ein bisschen, habt den Gründungsprozess durch. Was gebt ihr anderen Gründer:innen mit, die vielleicht noch nicht ganz so weit sind, die in eurem Bereich gründen wollen?
Steffen Gerlach:
Einfach so ein Konzept mal gemeinsam durchzudenken ist so das eine und das andere ist halt alles, was rund um das Thema Pitching, Storytelling, Investorenansprache geht.
Reiner Mantsch:
Ich würde auch noch dazu ergänzen, dass gerade die, die mit dem Gedanken spielen, was zu gründen anzufangen, also wirklich da dann sind, wo wir vor zwei Jahren waren, dass wir oft die Angst nehmen. Also letzten Endes, für uns ist es eine verrückte Reise die letzten Jahre gewesen, aber ich kann mich noch – und wahrscheinlich auch du Steffen – an die erste Zeit erinnern, wie es war. Also bei mir war es weniger die Angst, es war eher der Gedanke, ich will es machen, weil ich sonst Angst habe, in der Industrie nicht glücklich zu werden. Aber bei vielen Leuten, mit denen ich danach geredet habe, war es wirklich Angst vor „Ich hab ja Rechnungen, die muss ich zahlen und ich weiß nicht, ob das Thema was ist“ und ...
Steffen Gerlach:
Scheitern ganz allgemein.
Reiner Mantsch:
... Scheitern, genau. Und da habe ich eigentlich die Erfahrung gemacht, es ist, wie so oft im Leben, die Angst vor dem Unbekannten, die eigentlich komplett unbegründet ist, weil sobald man einmal anfängt, wächst man an einer Herausforderung und ich kann es nur bestätigen, also es einfach zu machen. Jede Aufgabe, die einem so gigantisch erscheint, wird in dem Moment aber nicht mehr so gigantisch sein. Und dann blickt man zurück und denkt sich nur: Wow, wie habe ich das geschafft? Daher einfach auch Mut machen, einfach sich zu trauen.
Anna-Lena Kümpel:
Reiner, Steffen vielen, vielen Dank für eure Zeit und für den Einblick in eure Gründungsgeschichte, in die Gründungsgeschichte von EEDEN. Und damit sind wir am Ende unseres heutigen Interviews. Schön, dass du bis jetzt dabei warst. Hör super super gerne in unsere anderen Folgen rein. Die findest du in deiner Lieblingspodcast-App unter „Neue Gründerzeit Nordrhein-Westfalen“ oder unter „gründen.nrw“. Und wir hören uns für das nächste Interview. Bis dann!
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