COLOR SAFE: Kölner Start-up verkauft Seife zum richtigen Händewaschen (This content is only available in German.)

Informationen zur Barrierefreiheit:

05:30 Existenzgründungsberatung der IHK: https://www.ihk.de/

06:13 Startercenter NRW Vorbereiten. Planen. Finanzieren. Hilfen unter https://www.startercenter.nrw

06:25 KölnBusiness – Die Partnerin für eine starke Wirtschaft: https://koeln.business

Transkription:

Katrin Klein: Ich bin Katrin. Und ich habe mit meinen Nichten zusammen – das sind die Juni, die Zoe und mit meiner Großnichte, der Nele –, eine Seife entwickelt. Und wisst ihr warum? Denn wir konnten nie sehen, ob wir uns richtig die Hände gewaschen haben.

Die Idee ist mir gekommen, als ich meine beiden Nichten und meine Großnichte im ersten Lockdown betreut habe. Und ich habe sehr schnell gemerkt, dass ich bei dem Thema Händewaschen an meine Grenzen gestoßen bin. Und da habe ich mir überlegt, was kann ich da besser machen und wie kann man eigentlich Kindern erklären, dass sie etwas wegmachen sollen, was gar nicht da ist? Und da kam mir der Gedanke – vielleicht mit Farbe. Dadurch, dass ich natürlich erst mal gedacht habe, das Thema Händewaschen betrifft nur Kinder, und ich ja selber feststellen musste, dass ich mir 49 Jahre lang meinen linken Daumen scheinbar nicht richtig gewaschen habe, habe ich dann ja auch schnell festgestellt, das ist kein Kinderthema, sondern das betrifft uns alle. Und soll ich euch was sagen? Dann habe ich ganz viele Erwachsene gefragt: „Könnt ihr euch die Hände waschen?“ Und wir haben das getestet. Und was glaubt ihr denn? Können Erwachsene sich die Hände waschen? Wer sagt Ja? Wer sagt Nein?

Von den über hundert Tests der Erwachsenen kam ich, was Studien belegen, auch auf die Quote, dass über 90 % der Erwachsenen sich ja auch nicht richtig die Hände waschen. Das richtige Händewaschen ist ja mit der blauen Seife total einfach. Das heißt, ich brauche gar keine großen Trainings, weil die Seife Training genug ist. Und wenn man sich überlegt, dass ich ja, so sagt man, 3 Monate brauche, um eine Gewohnheit, so wie ich mit meinem linken Daumen, dass ich eine Gewohnheit ändere und auch an meinen linken Daumen denke, dann reicht eigentlich schon eine Flasche, weil mit der kommt man 3 Monate ungefähr hin, um sich das richtige Händewaschen anzueignen. Was ist das für eine Farbe?

Linda: Blau.

Katrin Klein: Blau. Wow. Eine blaue Seife.

Linda: Mhm.

Katrin Klein: So und jetzt wäschst du, ohne die Hände nass zu machen, das ist eine Besonderheit. Super machst du das.

Linda: Riecht lecker.

Katrin Klein: Riecht lecker? Super, das wollten wir nämlich auch so. Und jetzt zeig mal allen deine Hände! Hat die Linda das gut gemacht? Dann applaudieren wir mal. Guck mal und jetzt kannst du da einfach mal vorsichtig, und das ist nämlich auch ganz wichtig, dass man die Seife ganz gründlich nämlich auch von den Händen entfernt. Und wenn du sie jetzt einmal raushältst, dann sehen alle – zeig mal! Mach mal so…  Guck mal: an den Fingernägeln ist noch ganz viel Seife. Das muss alles weg. Mach ruhig noch mal weiter!

So eine Seife zu entwickeln bedeutete erst mal für mich, das Ganze zu verproben, mit Lebensmittelfarbe, mit selbst angemischten Seifen, bei mir in der Küche. Und das Problem war letztendlich auch daran, dass die Farbe nicht gänzlich von den Händen ging. Dann hieß es halt, die Profis hinzuzuziehen, in Form von Laboren, die das Ganze dann anhand des Prototypens und den Vorstellungen von mir entwickelt haben. Meine Seife wird verpackt und verschickt über die Nordeifelwerkstätten. Das ist eine Behindertenwerkstatt in der Eifel. Und das Pixi-Buch und viele Druckprodukte, die ich mache, die werden in der Justizvollzugsanstalt in Geldern produziert. Und mir war das total wichtig. Und das ist das Schöne, wenn man selber gründet, dass man viele Dinge selber umsetzen kann, die einem wichtig sind. Und das macht wahnsinnig viel Spaß. Also einer der spannendsten und aufregendsten Momente war natürlich, nachdem ich nach monatelangem Austausch von Proben und Mustern mit den Laboren, dann endlich bei den Nordeifelwerkstätten auf dem Parkplatz den ersten Karton mit den Seifen in Empfang genommen habe und dort direkt auf dem Parkplatz diese Seife ausprobiert habe und geguckt habe, ob die Muster auch wirklich genauso waren, wie jetzt die Seife aus dem Spender.

Und ein weiterer, ganz fantastischer Moment war wirklich, als die erste Apotheke hier in Köln gesagt hat: „Ja, super Produkt. Wir nehmen sie gerne auf und sie kommen auch ins Fenster.“ Man kann meine Seife in den Apotheken kaufen. Man kann meine Seife in der Shop Apotheke online kaufen, was auch für mich ein Riesenerfolg war, dass ich dort gelistet wurde. Und natürlich bei mir im Online-Shop.

Was mich bei der Gründung, ich will mal sagen, überrascht hat, war, dass, nachdem das Produkt da war, es noch anstrengender wurde. Ich dachte immer, wenn das Produkt da ist und die Internetseite steht und alle Stabitests erfolgreich abgeschlossen sind, da habe ich gedacht: „So! Und dann kann ich durchatmen“, aber dem war nicht so. Jetzt geht es erst richtig los. Zu Beginn hat mir die IHK ganz besonders geholfen, insbesondere bei meiner Firmengründung, bei der Gesellschaftsform, aber auch, welchen Namen nehme ich eigentlich. Es war mir klar, ich wollte gerne colorsafe nehmen, aber ich wusste nicht, dass das auch wieder gerichtlich oder rechtstechnisch geprüft wird. Und die IHK, mit der habe ich, glaube ich, nur zu dem Thema, 10-, 20-mal telefoniert, E-Mails ausgetauscht, weil ich überhaupt nicht verstanden habe, was ich da alles berücksichtigen muss. Und das waren wahnsinnig wichtige Dinge, die ich da bekommen habe. Was ich aber auch nach der Firmengründung wirklich zu schätzen gewusst habe, waren Webinare, Netzwerke. Über die Startercenter habe ich die bekommen hier in Köln. Das war einfach fantastisch, wie ich hier auch das Netzwerk aus- und aufbauen konnte. Auch KölnBusiness hat mir extrem geholfen, weil die mir dann auch wieder andere Kontakte zum Kölner Stadtanzeiger gemacht haben, zur Kölnischen Rundschau, wo ich dann auch Berichte hatte. Und die haben mir natürlich sehr geholfen, auch was die Vermarktung anging.

Mein Wunsch wäre natürlich, dass diese Seife in Kindergärten, in Schulen, Altenheimen, Behörden, Hotels überall vorhanden ist, damit jeder weiß, hier werden sich die Hände richtig gewaschen. Super habt ihr das gemacht und jetzt könnt ihr das ja immer auch zuhause machen, ja? Super! Applaus! Ganz, ganz toll gemacht!