Fürs Gründen ist es nie zu spät: Birgitta Lancé besetzt mit ihrem Start-up eine Nische (This content is only available in German.)

Birgitta Lancé: Ich habe folgende Vision mit meinem Unternehmen und zwar: Städte lebendiger und schöner und einladender zu gestalten und auch Unternehmen und Instituten zu helfen, ihre Identität mal völlig anders und sympathisch in Eingangsbereichen darzustellen.

Mein Name ist Birgitta Lancé. Ich habe in Italien Bildhauerei studiert und mit den Inviting Places biete ich Sitzmöbel-Gestaltungen an, die zum Verweilen einladen. Die Idee zu den Inviting Places ist mir gekommen, indem ich eben die Skulpturen so gemacht habe, dass man sich in die Skulpturen hineinsetzen kann, also Skulpturen-Gestaltungen, die mehr sind als einfach Skulpturen, die mehr sind als Sitzen, einfach zum Hineinsetzen, damit die Menschen sich eingeladen fühlen.

Meine Skulpturen-Gestaltungen sind im Innenbereich für Institute und für Unternehmen und gerade auch für den Außenbereich, für die Städte. Sie sind im öffentlichen Raum. Das Logo bedeutet die Identität eines Unternehmens oder eines Instituts. Und insofern, wenn die Menschen sich in das Logo hineinsetzen können, dann bedeutet das für ein Unternehmen, dass die Menschen sich sympathisch mit dem Unternehmen auch verbunden fühlen und das Unternehmen ganz anders erleben können, als wenn sie einfach nur im Eingangsbereich sind und dann unpersönlich dort hineinkommen. Die Gestaltung des Logos, die passe ich an den Ort an. Also ich sehe mir den Ort an und gucke wie das wirkt. Und insofern entwickle ich das dann vor Ort. Und ich nutze natürlich auch Computer, um das auszurechnen, wie das Logo am besten passt und wie groß es ist und dann gebe ich die Umsetzung auch weiter an Unternehmen, an Handwerker und unterstütze so auch das Handwerk.

Ich habe im Februar 2020 das Unternehmen gegründet und meine besondere Herausforderung war die Corona-Zeit. Und deswegen habe ich mich ein bisschen flexibel auch von den Innenbereichen in die Außenbereiche begeben in der Orientierung, in der Akquise. Die Akquise für mich ist im B2B-Bereich so, dass ich die Kunden meistens direkt kontaktiere und natürlich auch viel mit Netzwerk-Arbeit mache, um zu gucken, wer, wo, in den Bereichen tätig ist, die für mich interessant sind. Die Skulpturen-Gestaltungen sind hauptsächlich aus Beton - auch gerade für den Außenbereich ist das sehr geeignet. Und für den Innenbereich nehme ich auch Holz mit Stoff, aber auch Beton.

Also diese haltende Hand, die habe ich für die Malteser gemacht. Und da können sich 3 Menschen hineinsetzen oder in Corona-Zeiten eben zwei mit Abstand. Und es geht darum zu zeigen, dass auch während der Corona-Zeit oder auch während schwierigeren Zeiten, die Menschen sich einfach getragen und gehalten fühlen. Die haltende Hand steht jetzt in Aachen-Richterich und ist öffentlich zugänglich für Besucher, die sich dort hineinsetzen möchten.

Ein Unternehmen zu gründen bedeutet für mich, etwas anzubieten, was wirklich gefragt ist und was es auch noch nicht gibt. Also, ich habe eine absolute Nische mit dem, was ich mache. Unterstützung habe ich bekommen durch das Gründerstipendium NRW und auch durch den Businessplan-Wettbewerb, der hier von der Industrie- und Handelskammer angeboten wurde. Am Businessplan-Wettbewerb teilzunehmen, bedeutete für mich, ganz gezielt einen Businessplan zu entwickeln und mir auch helfen zu lassen von Mentoren. Und ich konnte dort Gründerabende besuchen und dort ganz gezielt sehen, wie die Schritte sind, um das Unternehmen auch gut in den Markt zu bringen. Um das Gründerstipendium zu erhalten, habe ich einen Pitch gemacht vor einer Jury. Und ich habe dann fünf Minuten lang eine Präsentation gehalten und mein Geschäftsmodell vorgestellt. Als ich das Gründerstipendium erhalten habe, da habe ich mich total gefreut, weil ich dachte, „ja, jetzt geht es richtig los und jetzt kann ich meine Ideen so ausreifen lassen!“. Und zusammen mit dem Businessplan-Wettbewerb war das dann wirklich perfekt, um Mentoren an meiner Seite zu haben, die mich unterstützt haben.

Das Schönste an meiner Gründung war zu merken, dass das wirklich gefragt ist, was ich mache und auch erfolgreich Menschen helfen zu können, wie sie ihre Eingangsbereiche ganz anders präsentieren können. Wenn ich anderen Gründern und Gründerinnen einen Tipp geben darf, dann ist das Folgendes: nämlich sich wirklich Hilfe zu holen, zum Beispiel von der IHK, um zu lernen, wie man sich die Zeit besser einteilt, wie man die Netzwerke schafft und überhaupt so diese ganzen Erfordernisse einfach von Menschen zu hören, die das schon selber auch zustande gebracht haben.