André Moreira: Du bist am Ende mit allem beschäftigt. Wo der Schuh am meisten drückt, ist, wo du normalerweise am meisten arbeitest. Und dann drückt das nicht mehr so sehr, dann gehst du auf die nächste Druckstelle und dann fängt die andere Druckstelle auch wieder an zu drücken. Man kann nicht sagen, der Alltag sieht so oder so aus.
Fabio Gressies: [lacht]
...
Fabio Gressies: „Wir machen Böden besser.“ Das sagt die Firma Novihum von sich. Mein Name ist Fabio Gressies und ich werde jetzt zusammen mit André Moreira, dem Geschäftsführer von Novihum, besprechen, was es damit auf sich hat.
[Musik]
Fabio Gressies: André, es freut mit total, dass wir uns gegenübersitzen, und ich bin total gespannt, was du mir gleich so im Laufe der Folge erzählen wirst. Vielleicht einfach ganz kurz vorab, du bist Geschäftsführer von Novihum. Und vielleicht kurz und knapp, in ein paar Worten: Was macht ihr eigentlich?
André Moreira: Danke Fabio. Ich freue mich auch total hier mit dir zu sein. Was wir machen ist ein Produkt, das Böden besser macht. Das ist auf der Basis von Braunkohle. Im Grunde ein altes pflanzliches Produkt, das wir nehmen. Und wir machen eine chemische Modifizierung von diesem Rohstoff, und daraus kommt ein Produkt, das identisch ist, chemisch gesehen, mit Dauerhumus. Dauerhumus ist ein Teil von Humus, der extrem wichtig ist. Und auch der schwierigste Teil aus Humus zu kriegen.
Für das, was wir in wenigen Stunden machen, durch unsere chemischen Prozesse, braucht die Natur 10, 20, 30 Jahre, um das Gleiche zu erreichen. Und da ist wesentlich tatsächlich, dass wir schon einen Ausgansstoff nehmen, der schon sehr alt ist und schon ein bisschen das Leben verloren hat sozusagen, wir wiederbeleben ihn durch unseren chemischen Prozess.
Alles übrigens extrem umweltbewusst. Das betone ich immer, weil, wenn ich das Wort „Braunkohle“ in den Mund nehme, haben die meisten Leute einen schlechten Eindruck davon. Und das ist sehr bedauerlich, weil Braunkohle an sich ist nicht schlecht. Das ist ein altes pflanzliches Material und auch sehr sauber, normalerweise. Wenn man einfach wirklich sehr vereinfacht denken könnte, könnte man sagen: Das ist ein sehr, sehr, sehr alter Kompost, der bestimmte Eigenschaften verloren hat. Und wir bringen diese Eigenschaft wieder rein. Und der Prozess selbst ist einfach sehr umweltfreundlich. Also da, wo wir auch integriert sind in Dortmund, haben wir die Möglichkeit wirklich mit Restdampf zu arbeiten und so weiter und so fort. Das heißt, dadurch haben wir da so wirklich einen Kreislauf letztendlich für die Herstellung des Produkts.
Fabio Gressies: Also die Umwelt steht ganz klar bei euch oben auf der Agenda-Liste.
André Moreira: Ja.
Fabio Gressies: Wie bist du denn dann bei Novihum gelandet? Ich hatte jetzt schon einige Gründer hier sitzen. Du bist aber nicht Gründer, sondern du bist Geschäftsführer, das heißt du bist ab einem gewissen Teil beim Unternehmen dazu gekommen.
André Moreira: Ja.
Fabio Gressies: Wieso?
André Moreira: Ich habe in Hongkong gelebt. Also, lange her. Und habe dort auch Sport betrieben mit Kajak. Also da mit dem Kajak rausgegangen ins Meer und habe damals festgestellt: Es gab einfach immer Kunststoff, der auf dem Meer geschwommen ist. Das ist einfach ganz furchtbar. Das hat mich natürlich ein bisschen auf diese Thematik aufmerksam gemacht. Und dann habe ich angefangen, mich zu interessieren: Ok. Auf welche Sachen ist man eigentlich nicht aufmerksam? Also, über Klimawandel hinaus und Wasserversorgung und sowas. Was sind Themen, die eigentlich wirklich belasten jetzt, oder uns belasten werden, worüber man nicht redet? Also, heute redet logischerweise jeder über Kunststoff, also das ist schon ein großes Thema.
Und ich bin dann auf dieses Boden-Thema gestoßen. Das war wirklich nicht so richtig ein Thema, das man gesehen hat. Es gibt aber ein richtiges Boden-Problem. Es gibt diese Studie von den Vereinten Nationen, die sagt: 60 Ernten, die wir noch vor uns haben. Wir reden über 60 Jahre, wo man noch ernten könnte, und das war’s dann. Und wenn man darüber nachdenkt, dass uns jedes Jahr ungefähr 10 Millionen Hektar guter Boden einfach verloren geht, komplett verloren. 10 Millionen Hektar, da weiß ich genau wieviel das ist, weil das ist die Größe von Portugal. Das heißt einmal pro Jahr ist ein Portugal in gutem Boden einfach verschwunden. Und das ist eine Krise, das ist eine wahre Krise. Und darauf wird nicht so richtig aufmerksam gemacht.
Gut, dann habe ich einfach angefangen so ein bisschen zu forschen, zu gucken: Ok, was wird schon gemacht? Und da habe ich tatsächlich die Firma Novihum gefunden – und dann wieder vergessen. Ja, das war‘s. Ok. [lacht] Asien hat noch gelebt.
Wieder nach Deutschland zurückgekommen, war ich aktiv im Bereich Start-up-Investments. Und bei einer Konferenz habe ich einen der Investoren von dieser Firma getroffen. War ein sehr nettes Gespräch. Und da wurde klar: Ja da gibt’s eine Chance einzusteigen. Mein Vorgänger, der war Gründer und Geschäftsführer, der ist in Rente gegangen. So bin ich auf Novihum gekommen.
Die Entscheidung beruht auf vielen Sachen: Also natürlich dieser Umwelt-Treiber für mich persönlich, dass ich auch etwas für die Umwelt machen möchte, aber auch diese Möglichkeit zu skalieren. Und ich bin sehr froh über diese Entscheidung. Ich würde das nicht nur jetzt machen. Die einzige Frage ist: Warum habe ich das nicht früher gemacht? Insofern war das wirklich absolut richtig und ich bin umso mehr überzeugt von dem was wir machen, in diesen vier Jahren.
Fabio Gressies: Dabei ist es am Ende des Tages ein Start-up, wo man nicht weiß: Wie sieht das in ein paar Jahren aus? Hier gibt’s keine Jobsicherheit oder was auch immer. Also wie bist du damit umgegangen?
André Moreira: Da gibt’s zwei, drei Sachen, die man dazu sagen kann. Eine Sache ist eine Persönlichkeitsstruktur. Das, was du mitbringen musst, um so einen Prozess durchzugehen. Ich habe das Glück gehabt, dass ich in einer Familie aufgewachsen bin, wo … das sind immer kleine Unternehmen. Und insofern war ich einer der ersten überhaupt, die in eine große Firma gegangen sind, um zu arbeiten. Und ich erinnere mich, dass … ich denke sogar, es war mein Vater oder meine Mutter, irgendeiner hatte gesagt „Wuah, jetzt arbeitest du in einer großen Firma. Gott!“ Das ist natürlich eine super Sache für den Job, ja, aber die wissen, dass es einfach diese Unabhängigkeit, dieses Thema Autorität da ist in einem Großunternehmen. Und klar, läuft alles ganz anders. Muss auch, letztendlich.
Andererseits habe ich auch festgestellt über die Jahre, dass ich mehr und mehr dieses Bedürfnis hatte, etwas Neues zu machen.
Fabio Gressies: [brummt zustimmend]
André Moreira: Und etwas, wo ich auch mehr gestalten kann. Und deswegen war die Entscheidung nicht so schwierig.
Und drittens, und auch extrem wichtig logischerweise: Wir haben Kinder, wir haben einen Hauskredit und lauter solche Sachen. Das sind so ganz praktische Sachen des Lebens. Und da muss man einfach mit der Familie sein. Also es reicht nicht einfach zu sagen: „Jo, ich mach das!“ Das kann man bis zu einem bestimmten Alter machen, aber wenn man schon über dieses Alter hinaus gegangen ist und eine Familie gegründet hat und so weiter, dann muss man einfach halt tatsächlich eine Familie haben, die auch mitmacht und das auch unterstützt. Und das habe ich. Also, zum Glück. Es waren sogar alle sehr stolz, dass jetzt Papa und der Mann in einem Start-up arbeitet. Nicht nur ein Start-up, aber ein Start-up das auch etwas Gutes für die Welt macht. Die wussten Bescheid, dass Papa jetzt wahrscheinlich viel weniger zu Hause sein wird, viel mehr unterwegs sein wird und so weiter. Und einen ganz anderen Takt und einen ganz anderen Druck haben, aber für eine gute Sache. Insofern: Das hat super gepasst.
Ob wir erfolgreich sein werden in den nächsten Jahren und Jahrzehnten: Davon bin ich natürlich überzeugt, ansonsten würde ich den Job nicht machen. Logisch, ja.
Fabio Gressies: [lacht]
André Moreira: Aber es gibt keine Garantie. Aber guck mal, Fabio, es gibt keine Garantie bei den großen Firmen, dass du da dabei bleibst. Man muss einfach nur gucken, wie es jetzt in der Pandemie gelaufen ist, was für Geschichten einfach in die Ohren kommen, wo man sagt: Ja, also … so viel zum Thema Sicherheit und große Unternehmen. Insofern, da bin ich relativ entspannt.
Fabio Gressies: Entspannt ist auch ein gutes Wort. Das ist ja auch irgendwie so eine innere Ruhe, die du auch irgendwie ausstrahlst, würde ich sagen. Also ganz klar, du bist hier nicht reingekommen, wie so: Ich muss jetzt irgendwie mein Unternehmen repräsentieren. Sondern ich habe schon das Gefühl, dass du auch das einfach in dir trägst, was du dann vielleicht den Tag über auch so machst.
Und um da vielleicht auch so ein bisschen drauf einzugehen: Wie sieht denn dein Alltag jetzt aus als Geschäftsführer eines Start-ups?
André Moreira: Du bist am Ende mit allem beschäftigt. Wo der Schuh im Grund am meisten drückt ist, wo du normalerweise am meisten arbeitest. Und dann drückt das nicht mehr so sehr, dann gehst du auf die nächste Druckstelle und dann fängt die andere Druckstelle auch wieder an zu drücken. Also das heißt, man kann nicht sagen, der Alltag sieht so oder so aus.
Fabio Gressies: [lacht]
Vielleicht um nochmal so ein bisschen auf die Firmengeschichte einzugehen: Ihr wolltet ja eigentlich – oder in Dresden hat es angefangen. Da warst du dann wahrscheinlich noch nicht dabei. Und dann solltet ihr auch eigentlich in Sachen gegründet werden.
André Moreira: [brummt zustimmend]
Fabio Gressies: Wieso der Sprung nach NRW? Also warum habt ihr euch jetzt für den Firmensitz in … ich meine es ist Dortmund, ne?
André Moreira: Ja. Das Produkt wurde Ende der 90er-Jahre in der damaligen DDR erfunden. Bei Tagebauen muss man einfach für die Rekultivierung den Boden wieder auf Vordermann bringen. Und das war die Idee: Könnte man nicht einfach Braunkohle dafür nutzen?
Und das ist eine alte Geschichte. Und dann gab es jede Menge Forschung dazu. Auch wie die Chemie der Braunkohle beeinflusst werden kann, so dass es einfach besser ist für den Boden und so weiter und so fort.
Und dann gab es einen ersten Lauf, Anfang der 2000er, aber da haben damals die Leute sich auf die falschen Märkte fokussiert. Auch die Technologie war nicht reif genug. Und damit ist das Ding eingeschlafen.
In 2011 / 2012 etwa wurden mehrere Leute, insbesondere einer von unseren ersten Investoren, darauf aufmerksam, dass es dieses Produkt gibt. Die haben die Patente gelesen. Da gab es da Verbindungen, haben Leute angefangen untereinander zu reden. Und irgendwann haben der Investor und unser heutiger technischer Direktor dann miteinander gesprochen und gesagt: Wir machen jetzt eine Firma. Die haben das dann in Sachsen gemacht, weil die Technologie aus der TU Dresden kommt, das heißt es ist naheliegend, dass man das dort letztendlich macht. Sächsische Investment Bank ist auch dabei gewesen, die waren auch einer der ersten Investoren und die sind tatsächlich bis heute bei uns, als Investoren auch. So wie die NRW.Bank übrigens auch.
Es gab das Thema ‚Markt‘, aber es gab das Thema ‚Technologie‘ und „Wir wollen jetzt eine Pilotanlage bauen. Wo machen wir das?“. Und das war eine relativ lange Suche nach einem Standort. Das war noch vor meiner Zeit. Und in 2015 wurde tatsächlich dieser Standort, wo wir jetzt sind, in Dortmund, der klare Sieger. Das hat gepasst. Sowohl von der Seite der Infrastruktur, was für sowas unheimlich wichtig ist. Man braucht Dampf, man braucht Strom, man braucht auch die Möglichkeit, dass man mit Ammoniak umgeht, und so weiter und so fort, einfach einen Chemiepark letztendlich. Man braucht einfach die Strukturen. Und ich denke, damals war tatsächlich die NRW.Bank schon aktiviert um die Stadt Dortmund und die waren auch relativ schnell. Und auch die Entscheidungswege sind kurz und wenn wir etwas brauchen, dann wird auch unterstützt. Und das hat einfach gepasst, das war im Grunde nicht eine Entscheidung gegen Sachsen, oder gegen, wo wir waren, sondern eben für NRW, weil letztendlich alles so schnell und so pragmatisch gelaufen ist.
Fabio Gressies: Also kann man unterm Strich ganz klar sagen, dass die Entscheidung sich auch ausgezahlt hat.
André Moreira: Ja, ja, auf jeden Fall!
Fabio Gressies: Dass ihr euch in NRW hier wohl fühlt.
André Moreira: Ja. Und die Kollegen hier, das muss man wirklich aussprechen, von der NRW.Bank, die sind schon sehr aktiv. Du hast einfach viel Infrastruktur, die da ist. Du hast auch lauter praktische Sachen. Du brauchst Leute, die auch, in unserem Fall, mit Chemikalien umgehen können. Du brauchst also Chemikanten und so weiter und so fort. Das findest du nicht in Berlin. Das findest du hier, aber nicht dort.
Die Logistik ist auch hier sehr, sehr gut. Die ganze Logistik mit Bahn- und Flussverbindung und so weiter und so fort. Das alles lohnt sich auch. Das heißt für diese Art von Start-Ups, die mit Produkten, mit Herstellen, zu tun haben, ist hier tatsächlich ein sehr guter Standort.
Fabio Gressies: Das gute NRW. Deshalb sitzen wir heute auch hier, weil das Wirtschaftsministerium von NRW sich ja ganz klar da positioniert und auch sagt, „Wir wollen junge und aufstrebende Unternehmen nach NRW holen und diese dabei bestmöglich unterstützen.“
André Moreira: Ja, auf jeden Fall.
Über die Jahre haben wir auch neue Entwicklungen gemacht in unseren eigenen Verfahren, Produkte, wie man einfach alles gestaltet und so. Die einzigen Limitierungen, die man hat, sind tatsächlich die Ressourcen. Da muss man sehr gut nachdenken: „Ok, wo konzentriere ich meine Ressourcen jetzt?“ Weil das sind Wetten, die können tatsächlich das Leben der Firma kosten, manchmal. Das ist das Einzige, wo man immer aufpassen muss. Solche Fehler kannst du in großen Firmen machen, weil das Maximale, was es kostet, ist deine Karriere, nicht das Leben der Firma.
Fabio Gressies: Ja.
André Moreira: Beim Start-up ist es wie jonglieren, oder wie das heißt im Zirkus, ohne ein Netz.
Fabio Gressies: So ein Balance-Akt.
André Moreira: Ja, Balance-Akt ohne, dass du ein Netz da unten hast. Und das ist eine Sache, die ich immer zu mir selbst, aber auch zu den Kollegen sage: Letztendlich, das Wichtigste ist, dass wir Sachen probieren. Wir machen Fehler. Wir haben auch keine Angst, das so zu nennen: „Das war ein Fehler.“ Und daraus lernen.
Wenn man zweimal, dreimal den gleichen Fehler macht, dann ist man einfach dumm.
Fabio Gressies: [lacht] Total, also das … ja.
André Moreira: Und dazu, und das ist das Einzige, um was ich die Kollegen immer bitte, und auch an mich selber diese Aufforderung habe: Wenn etwas, das wir machen, dass du den Verdacht hast, es kann ein fataler Fehler sein, dann zweimal denken. Fatal im Sinne von: Das kann wirklich das Leben der Firma kosten. Ok, da muss man genau denken, ob wir das machen oder nicht. Alles andere: Freie Bahn. Schnell. Und so schnell wie möglich auch lernen und weiter geht’s. Und da haben wir wirklich sehr, sehr gute Erfahrungen damit.
Ich bin jetzt vier Jahre dabei in der Firma und wir haben in den letzten zwei Jahren neue Produkte in den Markt eingeführt, wo wir binnen zwei Jahren von einer Idee bis zum fertigen Produkt hatten. Hört sich furchtbar lang an, und das ist für meine Geduld auch furchtbar lang, aber das hätte in jeder größeren Firma fünf Jahre gebraucht, bis man soweit kommt, wenn überhaupt.
Und in diesem Prozess denkt man am Anfang: Das ist so eine triviale Sache, was wir hier gerade machen, ist das wirklich ein neues Produkt? Und in dem Prozess vom Herstellen, vom Testen, von Feedback vom Kunden und so weiter, da haben wir gelernt: Boah, da haben wir … Das ist Gold.
Für uns hat es sich angehört, wie eine ganz triviale Sache, aber im Grunde was hier ist, ist: Wir haben gerade Gold erfunden. Ohne, das so richtig zu merken.
Aber du kannst nur so weit kommen, wenn du genau diese Gestaltungsfreiheit hast und auch keine Angst hast, Fehler zu machen, von denen du einfach lernen wirst.
Fabio Gressies: Das ist ja auch was, was man auch in der Schule jetzt vielleicht nicht unbedingt mit auf den Weg gegeben bekommt.
André Moreira: Ja. Nicht einfach nur reden. Nicht einfach nur denken. Machen! Egal in welchem Kontext. Das darf nicht verloren gehen. Und das versuche ich auch meinen Kindern zu geben. Das versuchen alle jungen Leute um mich rum. Fehler machen ist überhaupt kein Problem, das Gegenteil, du lernst einfach daraus. Das ist gut.
Fabio Gressies: Was sind eure Zukunftsvisionen?
André Moreira: Böden besser machen. Das ist das, was wir uns auf die Fahne geschrieben haben und das wollen wir auch in einer Zeitskala erreichen, die auch Sinn ergibt. Nicht erst in 100 Jahren, sondern am liebsten morgen.
Wenn es um Emissionen geht: Wir wissen, dass wenn du einfach einen besseren Boden hast, dass du auch weniger düngen musst. Und dadurch hast du auch weniger Energieaufwand, den du nicht brauchst für das Düngen, das du machst, einerseits. Du hast auch weniger Bedürfnis, diesen Dünger zu transportieren. Und du hast auch weniger Emissionen, weil Dünger, die emittieren auch diese CO2-Gase.
Also da ist ein Beitrag, den wir leisten. Das einfach durch unser Produkt, das tatsächlich durch die Verbesserung der Böden es auch tatsächlich einfach weniger Belastung für die Umwelt.
Fabio Gressies: Und wie skalierbar seid ihr jetzt mit eurem Produkt? Also sagt ihr, „Wir können irgendwann den Boden der ganzen Welt wieder nährbar machen und gesund halten.“, oder sagt ihr … Also wie skalierbar ist das Ganze, was ihr macht?
André Moreira: Absolut skalierbar. Weil, und das war einer der Punkte, wo uns dieser sozusagen Background in der Chemieindustrie hilft, dass man einfach für solche Themen auch eine gewisse Sensibilität hat.
Die Rohstoffe, die wir nutzen, die sind weltweit präsent, die sind überall und in Unmengen. Und es wird hoffentlich auch bald nicht mehr so genutzt, wie es aktuell genutzt wird für Energiegenerierung und so weiter und so fort. Das heißt, das Zeug ist einfach da in Unmengen. Also wir reden über wirklich Billionen von Tonnen, die im Boden sind, die man einfach nutzen kann, aufwerten und in die Landwirtschaft bringt.
Solange du ein Produkt bringst, dass wirtschaftlich ist und zusätzlich gut für die Umwelt ist: Top! Wenn das Produkt einfach nur gut für die Umwelt ist: Nicht Top!
Fabio Gressies: Ja.
André Moreira: Das sind einfach die praktischen Sachen des Lebens. Das nehme ich den Leuten einfach nicht böse, weil jeder muss auch seine Kinder ernähren, sein Haus bezahlen, und was-weiß-ich. Das heißt, das muss sich alles rentieren. Und deswegen haben wir uns immer von vornherein fokussiert. Wir haben einen sehr starken Umwelt-Aspekt, das ist auch unser Treiber, aber der Fokus im Vordergrund ist tatsächlich die Wirtschaftlichkeit. Weil nur so kannst du tatsächlich etwas Gutes für die Umwelt machen. Weil nur so kannst du einfach breit viele Kunden haben, die Möglichkeit, dass viele Leute es nutzen. Und dann weißt du: Ok, dann geht’s von sich alleine.
Fabio Gressies: Danke, dass du so ehrlich und offen hier einfach deine Erfahrungen und auch deine Alltagseinblicke mit uns geteilt hast. Und ich bin total gespannt, was ihr mit Novihum in der Zukunft noch umsetzen und retten und ändern werdet.
[Musik]
Fabio Gressies: Das war eine weitere Folge von „Neue Gründerzeit“. Ihr könnt die Folgen gerne auf spotify hören oder auch einfach auf der Website gründen.nrw vorbeischauen.
Bis ganz bald, Fabio.
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