DATA­CAKE: Soft­ware-Lösung mit International­isierungs­potenzial

Simon Kemper: Hallo, mein Name ist Simon Kemper. Ich bin der Mitgründer der DATACAKE GmbH, und wir befassen uns mit der Entwicklung und Bereitstellung einer Plattform für vernetzte Dinge. Das bedeutet ganz konkret, dass wir eine online-basierte Plattform bereitstellen, mit der sich Maschinen, Sensoren oder andere Dinge vernetzen lassen. Und wir bieten die Schnittstelle, die Oberfläche, um Daten zu visualisieren, um einen Nutzen letztendlich aus der Vernetzung von echten Dingen zu ziehen.

Die Idee und Gründung DATACAKEs entstand aus der Zusammenarbeit mit der Kemper GmbH, die im Zuge der Industrie 4.0 nach einer Plattform gesucht hat, die es so einfach auf diesem Markt nicht gab. Und wir haben dann entschlossen, das zu entwickeln. Für die Kemper GmbH bedeutet das ganz konkret, dass wir eine Plattform bieten, ein komplettes Ökosystem, damit die Kemper GmbH ihre Produkte digitalisieren kann und sich gar nicht um diese Digitalisierungsthemen kümmern muss. Sondern wir übernehmen das und sind quasi als Dienstleister und Partner zugleich für die Kemper GmbH zuständig.

Björn Kemper: Mein Name ist Björn Kemper, und ich führe in zweiter Generation die Kemper GmbH. Und wir sind Hersteller von Absaug- und Filtertechnik und Weltmarktführer in diesem Gebiet. Unsere Kunden sind sehr breit gestreut, denn Metallverarbeitung findet in sehr, sehr vielen Bereichen statt. Bekannte Unternehmen sind natürlich alle Player in der Automobilbranche zum Beispiel oder auch deren Zulieferer. Ich bin in das Unternehmen sehr, sehr früh hineingewachsen. Schon als kleines Kind habe ich beobachtet, wie Geräte gebaut wurden und in alle Welt verschickt wurden. Und seit gut zwanzig Jahren bin ich selbst im Unternehmen und habe dort mehrere Abteilungen durchlaufen und bin heute als Vorsitzender der Geschäftsführung verantwortlich für die strategische Ausrichtung des Unternehmens.

Ein Familienunternehmen in dieser Größe zu führen, bedeutet für mich, viel Verantwortung zu übernehmen für unsere 400 Mitarbeiter und natürlich auch deren Familien. Und es macht mir jeden Tag sehr, sehr viel Freude, ins Büro zu kommen und zu sehen, wie alle an einem Strang ziehen und alle in eine Richtung laufen. Mit meinem Bruder zusammenzuarbeiten und auch mit dem Unternehmen DATACAKE zu kooperieren, ist für mich besonders schön, denn die Wege sind halt relativ kurz und wir sind, wie gesagt, ein Familienunternehmen und tauschen uns da sehr, sehr regelmäßig aus. Und es macht mir natürlich besonders viel Freude, zu sehen, dass auch sein Unternehmen sich in diese Richtung da gut entwickelt. Das Wichtigste im Unternehmen für mich und für das Unternehmen ist für mich die Weiterentwicklung, dass wir nicht stehenbleiben, dass wir unseren Weg konsequent weitergehen, dass wir unsere Strategien, die wir uns selbst gegeben haben, konsequent weiterverfolgen und das immer vor dem Hintergrund unseres Ziels, nämlich den Schutz des Mitarbeiters in den Betrieben zu verbessern.

Simon Kemper: Die Zusammenarbeit mit einem Familienunternehmen wie Kemper ist für uns besonders wertvoll, da wir zum einen direkt mit den Entscheidern sprechen können. Wir bekommen wertvolle Informationen: was wird gebraucht, wie sollen wir unser Produkt umsetzen, damit wir das am Markt verkaufen können. Zum anderen ist es aber auch so, dass ich gerne mit Familienunternehmen zusammenarbeite, denn man merkt bei einem Familienunternehmen, dass diejenigen, die es betreiben, sehr stolz auf das Unternehmen sind. Das bedeutet, da entsteht automatisch ein gewisser Drive, der das Unternehmen Richtung Innovation pusht. Und das hilft natürlich einem Start-up ungemein und vor allen Dingen, weil Familienunternehmen in der Regel auch eine langjährige Tradition haben und auch ein enormes Wissen. Und, was meiner Meinung nach für jedes Start-up einfach unfassbar wertvoll ist, um das Produkt genauso entwickeln zu können, dass es am Markt auch passt.

Björn Kemper: Die Zusammenarbeit mit der Firma DATACAKE ist für uns besonders wichtig, weil DATACAKE mit seiner Plattform die Möglichkeit schafft, dass unsere Geräte, die in der metallverarbeitenden Industrie verwendet werden, letzten Endes auch vernetzt werden können untereinander und somit für den Kunden ein großer Mehrwert da ist, da er permanent diese Anlagen überwachen kann. Digitalisierung für ein Familienunternehmen ist zum einen besonders wichtig, zum anderen natürlich auch eine große Herausforderung, in den verschiedenen Bereichen dann eben auch den Anschluss nicht zu verpassen und letzten Endes auch für den Kunden mit der Digitalisierung auch einen Mehrwert zu schaffen. Mit einem Start-up zusammenzuarbeiten, so wie es die Firma DATACAKE ist, hat sehr, sehr viele Vorteile für uns. Zum einen beispielsweise, dass wir eine sehr starke Nähe zu dem Unternehmen haben und dass das Unternehmen selbst sehr flexibel ist. Also es wird sehr, sehr stark auf unsere Wünsche eingegangen und wir können teilweise, oder haben teilweise auch an Produkten, an den Dienstleistungen natürlich selber mitgearbeitet und somit auch eben letzten Endes gestaltet für uns.

Simon Kemper: Besonders stolz auf unser Unternehmen sind wir, dass wir mit der Lösung ein relativ breites Publikum ansprechen können. Wir können gar nicht sagen, dass wir eine gewisse Marktnische haben, sondern wir sind eine Onlineplattform. Das heißt, egal ob es Maschinen sind, industrielle Maschinen, Sensoren für die Landwirtschaft oder im Smart-Home-Bereich Luftqualitätsmessgeräte. Alle diese Dinge können auf DATACAKE eingesetzt werden. Bedeutet, dass wir dementsprechend auch eine sehr große Kundenvielfalt – und das auch mittlerweile international – haben. Und da sind wir besonders stolz drauf. Dass wir in NRW Fuß fassen konnten, hängt damit zusammen, dass wir so ein bisschen sehen, was in NRW passiert. Wir waren lange in Münster und hatten dort ein Büro und haben gesehen, dass es dort viele Start-ups gibt, dass dort was wächst. Dass es so ein bisschen so ist, es gibt Leute, die sagen, NRW wäre das Silicon Valley des Münsterlands. Das sehe ich nicht direkt so, aber auf jeden Fall passiert hier sehr viel mit Digitalisierung. Dennoch ist es so, dass wir merken, dass es bei der Digitalisierung in Deutschland doch echt noch Punkte gibt, wo viel Potenzial steckt, aber auch noch viel zu machen ist.

Wir haben durch die Zunahme an internationalen Kunden gemerkt, dass es im Ausland einfacher ist, Digitalisierungsprojekte umzusetzen, auch wenn es direkt über die Grenze in Holland oder Österreich sein sollte und nicht nur in den USA. Es ist einfach ein bisschen anders und geht schneller. Besonders schön an unserem Unternehmen ist, dass wir mittlerweile durch die online-basierte Plattform Kunden haben, die sich anmelden, zufrieden sind und nie mit uns in Kontakt kommen, weil sie einfach das Produkt nutzen können. Das können wir breit skalieren und deswegen ist unsere Vision, dass wir in den nächsten zwei Jahren, wir machen das anhand der verbundenen Geräte aus, das noch deutlich erhöhen, deutlich skalieren können und noch immer internationaler werden. Weil das ist für mich persönlich so ein Teil, der mir besonders viel Spaß macht, dass man gerade zur jetzigen Zeit nicht viel reisen kann, aber dennoch international sich aufstellen kann und mit vielen verschiedenen Leuten in Kontakt kommt.

Für mich sind die Werte unseres Unternehmens, also eines Start-ups, sehr ähnlich den Werten eines Familienunternehmens. Ich persönlich identifiziere mich absolut mit unserem Produkt und möchte das gerne wachsen sehen. Und bei einem Familienunternehmen ist genau das der große Vorteil, dass halt sehr viel Stolz dort herrscht, eben genau auf das Produkt auch. In gewisser Weise kann man also sagen, dass die Werte von uns sehr ähnlich denen von einem Familienunternehmen sind. Ein Unternehmer zu sein, war irgendwie schon immer bei uns in der Familie. Ich habe das von klein auf erlebt, wie unser Vater irgendwann angefangen hat, Dinge aufzubauen. Wir waren früh in der Produktion. Wir haben dort am Wochenende gespielt. Das sind Dinge, die man irgendwie automatisch mitgenommen hat.

Björn Kemper: Familie bedeutet für mich, füreinander da zu sein, gegenseitig füreinander Verantwortung zu übernehmen.

Simon Kemper: Familie bedeutet für mich, Zusammenhalt, Verantwortung zu übernehmen, viele Dinge ausprobieren zu können, miteinander zu besprechen. Und gerade in einer Unternehmerfamilie groß zu werden, ist eigentlich etwas ganz Wundervolles, weil man dann halt wirklich auch mit seinem eigenen Unternehmerdrive irgendwo Unterstützung bekommt und was Großes erreichen kann.