Fortbildungsanbietende verspüren den Druck nach digitaler Transformation, Fortbildungssuchende wollen mit wenig Aufwand passende Angebote finden. Damit schließt sich für das Geschäftsmodell von Fobimarkt der Kreis. Das Unternehmen möchte mit seinem Portal beide Welten zusammenbringen – und im nächsten Schritt zu einer Community ausbauen.
Fobimarkt: Fortbildung für medizinische Berufe
Philipp Karcher, Fynn Korsen
„Wir wollen aber nicht nur Anbietenden eine Plattform für ihre Schulungen geben, sondern zu einer Community, einer Austausch-Plattform für Nutzende werden, mit Coachings und dem Ziel, Wissen zu teilen“ – das sagen die Co-Gründer Philipp und Fynn über die Idee hinter Fobimarkt.
„Wir sind ein Marktplatz – und zwar spezialisiert auf Weiterbildungen für Therapie, Sport und Gesundheit“, das sagt Ideengeber und Co-Gründer Philipp Karcher über Fobimarkt. Wie er auf die Idee gekommen ist? „Weil ich als Physiotherapeut weiß, wie komplex und nervenaufreibend es ist, im Medizin- und Gesundheitsbereich passende Weiterbildungsangebote zu finden und notwendige Fortbildungspunkte zu erwerben.“
Fobimarkt setzt mit seinem Angebot inhaltlich an mehreren identifizierten Problembereichen an: Auf Seiten der Fortbildungsanbietenden besteht der Druck, mit der Zeit zu gehen. Denn noch immer sind viele Fortbildungsangebote in dicken Printkatalogen erfasst, die teuer in der Produktion und wenig flexibel im Erreichen der spitzen Zielgruppen sind. Darüber hinaus kostet es Fortbildungssuchenden viel Zeit und Kraft, für sie passende Angebote zu ermitteln. Je jünger Zielgruppen sind, desto höher ist die Erwartungshaltung, digital einfach zugängliche Weiter- und Ausbildungsmöglichkeiten aufgezeigt zu bekommen. Die individualisierte Filtersuche von Fobimarkt nach Berufen und Teilgruppen ist eine Antwort darauf, bestätigt Co-Gründer Fynn Korsen, zuständig u.a. für User Experience und Webentwicklung.
Mit einer LinkedIn-Nachricht fing es an
„Wir wollen aber nicht nur Anbietenden eine Plattform für ihre Schulungen geben, sondern zu einer Community, einer Austausch-Plattform für Nutzende werden, mit Coachings und dem Ziel, Wissen zu teilen“, fassen die Co-Gründer Philipp Karcher und Fynn Korsen zusammen. Dritter im Bund ist Maurice Knäpel, der die Skills von Philipp und Fynn um Backend-Entwicklung und Server-Administration ergänzt. Im Gegensatz zu anderen Gründungsgeschichten hier auf gründen.nrw bestand zwischen den drei Co-Gründern keine Verbindung vor der Gründung. Auslöser für ein Kennenlernen war eine Nachricht bei LinkedIn, in der Philipp Karcher von seiner Idee berichtete und Unterstützung suchte. „Ich gebe gerne zu“, sagt Fynn rückblickend, „dass Maurice und ich voreingenommen zu den Treffen mit Philipp gegangen sind. Lösungen im Internet gibt es schließlich viele. Dass wir in den Bereichen Therapie, Sport und Gesundheit noch eine gute Lösung brauchen, war uns noch nicht bewusst. Wir waren aber schnell von der Idee begeistert, haben den Bedarf verstanden – und auch zwischenmenschlich passt es.“
Um die Zusammenarbeit und Anteilsverteilung an dem Unternehmen zu regeln, haben sich die drei Co-Gründer recht schnell zur Gründung einer GbR entschieden. Finanzielle Unterstützung bietet dem Unternehmen das Gründerstipendium des Landes NRW, das man seit rund neun Monaten bezieht. „Ansonsten haben wir alles aus privater Tasche finanziert.“, sagt Fynn Korsen nicht ohne Stolz. „Geld brauchen wir natürlich für Lebenshaltungskosten. Für uns zählt aber der Spaß, das Gründerleben – dabei spielt Geld nur eine sekundäre Bedeutung.“
„Nutzt die hervorragenden Gründungsnetzwerke. Geht raus und lasst euch helfen.“
Anders als beispielsweise in den USA schwinge bei einer Gründung in Deutschland immer die Möglichkeit eines Scheiterns negativ mit, beobachten Fynn Korsen und Philipp Karcher. Gegenüber Eltern und Großeltern müsse man sich gelegentlich rechtfertigen, „allerdings sagen wir, dass die Fallhöhe für uns gering ist.“ „Wir haben schon jetzt so viel mehr gelernt als wahrscheinlich in einem Angestelltenverhältnis. Aus diesem Grund denken wir auch nicht ständig in einem Plan B, sondern konzentrieren uns voll und ganz auf den Erfolg unseres Geschäftsmodells.“ Um die Finanzierung, Vertrieb und den Unternehmensaufbau zu stärken, hat sich das Trio mit Klaus Wächter einen Founding Angel an Bord geholt.
Gemeinsam stark
Was Philipp, Fynn und Maurice nach eigener Aussage hilft bei ihrer Gründung, ist, dass sie nicht alleine sind, sondern sich die Aufgaben und damit auch die Verantwortung teilen können. „Alleine zu gründen, stelle ich mir sehr schwer vor“, überlegt Fynn Korsen. „Uns hilft es, ein identisches Mindset und gleiche Eigenschaften zu haben. Wir alle haben eine gewisse Risikobereitschaft, die es einfach braucht. Dann aber auch Durchhaltevermögen. Wir waren noch nie substanziell anderer Meinung, sondern haben eine gemeinsame Wellenlänge, sind gleich erfahren bzw. unerfahren und hungrig, Erfahrungen zu sammeln.“ Aus Stolpersteinen auf dem bisherigen Weg hat man gelernt, eine „Ausgeglichenheit, eine Balance“ zu finden, um schlechte Nachrichten zu verarbeiten, gleichzeitig aber die Motivation zum Weitermachen nicht zu verlieren.
Als Tipp für alle, die diese Geschichte lesen und ihre tollen Ideen realisieren wollen, geben uns die Gründer von Fobimarkt mit:
- „Nutzt die hervorragenden Gründungsnetzwerke. Geht raus und lasst euch helfen.“
- „Nutzt das Gründerstipendium NRW als Basis zur Finanzierung speziell im ersten Gründungsjahr.“
- „Versteift euch nicht auf einen Weg, sondern seid flexibel. Ihr werdet des Öfteren euren Weg hinterfragen und ändern müssen. Das gehört zum Gründen dazu.“
„Und lasst es euch gesagt sein: Teamspirit wie unserer wiegt alle Downs zwischendrin immer wieder auf.“
Social Media-Einstellungen
Wenn Sie diese Felder durch einen Klick aktivieren, werden Informationen an die nachfolgenden Dienste übertragen und dort gespeichert:
Facebook, X, YouTube, Google, Pinterest, Instagram, Flickr, Vimeo
Bitte beachten Sie unsere Informationen und Hinweise zum Datenschutz und zur Netiquette bevor Sie die einzelnen Sozialen Medien aktivieren.Datenfeeds von sozialen Netzwerken dauerhaft aktivieren und Datenübertragung zustimmen: