Gründer Lukas Haensch sitzt mit einem Laptop auf einer Fensterbank
„Man muss mit der Gründung ein echtes Problem lösen.“

Davon ist Lukas Haensch, Co-Gründer von Pathmonk, überzeugt. Das Start-up bietet eine Software as a Service, über die Nutzende von Websites gezielter geführt werden und individueller das finden, was ihren Erwartungen und Bedürfnissen entspricht.

Mit Pathmonk können Unternehmen den Umsatz über ihre Website steigern

Lukas Haensch

Das Problem, dem sich Pathmonk annimmt, besteht seit Anbeginn der Website- und eShop-Entwicklung. „Es wurde nur bislang anders gelöst“, weiß Gründer Lukas Haensch. Unternehmen haben Nutzende mithilfe von Investionen in Media-Buchungen und Werbeplatzierungen zu ihren Inhalten geführt. Pathmonk tut dies durch eine Software as a Service auf den Webseiten der Unternehmen selbst. Damit werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Nutzende finden besser und schneller, was sie wünschen und Unternehmen steigern durch die verbesserte User Experience ihren Umsatz.

„Wir helfen Unternehmen dabei, den Umsatz über ihre Website zu steigern.“ Was so simpel aus dem Mund von Pathmonk Co-Gründer Lukas Haensch klingt, ist komplexe Produktentwicklung, basierend auf Data Science, KI, Wissen über UX, User oder – sollten wir besser sagen – Buyer Journeys und Suchverhalten. Die ersten Ideen zur Software-as-a-Service-Lösung von Pathmonk entstanden gemeinsam mit Gründungspartner Rayco Batista Diaz in der Y-Combinator Startup School in Kalifornien; der lauffähige Prototyp wurde im Rahmen des Start-up-Programms des Digihub Düsseldorf entwickelt.

#NeueGründerzeit Nordrhein-Westfalen ist auf das Start-up im Rahmen einer Seed-Finanzierung – angeführt vom TechVision Fonds – aufmerksam geworden. Für uns ein Grund, bei Pathmonk anzuklopfen und vor allem zu fragen: Wieso gibt es eine solche Lösung erst jetzt – und erst durch Pathmonk? Das Geschäftsmodell klingt für uns danach, als sei der Bedarf am Markt nicht erst vor Kurzem entstanden.

„Das ist richtig“, bestätigt Lukas Haensch. „Das Problem war schon immer da. Unternehmen haben es bislang nur anders für sich gelöst – nämlich, indem sie viel Geld in Media gesteckt, dabei aber nur geringe Conversions erzielt haben. Ich habe das während meiner mehrjährigen Tätigkeit unter anderem bei Google beobachtet – und mir immer gesagt: Da muss es eine andere Lösung geben. Hinzu kommen neue Regularien, was den Einsatz von Cookies angeht. Unternehmen werden umdenken müssen, da herkömmliche Lösungen nicht mehr tragen. Wir sind auch dafür aufgestellt.“

Der Weg bis zum heutigen Produkt

Seinen Co-Gründer Rayco hat Lukas Haensch während seiner Tätigkeiten bei Google in Irland kennengelernt. „Wir haben zwei oder drei Apps zusammen entwickelt und können gut miteinander arbeiten.“ Die ersten gemeinsamen Schritte für Pathmonk gingen dann erstmal in Richtung Problemverständnis. „Wir haben uns immer tiefer mit dem Problem beschäftigt und es im Detail analysiert. Nur so kann man ein passendes Produkt entwickeln. Uns ist es wichtig, Nutzende auf Webplattformen genauer zu führen und zu verstehen, was hinter dem Klickverhalten wahrscheinlich wirklich gesucht wird.“

Bis zum heutigen Geschäftsmodell und lauffähigen Prototypen durchlief Pathmonk das, was in der Start-up-Szene Pivot genannt wird – eine strategische Änderung des Geschäftsmodells. Zuerst hatte das Team auf die Entwicklung eines Chatbots gesetzt, merkte aber bald, dass dies nicht die gewünschten Ergebnisse erbrachte.

Zur Entwicklung der heutigen Lösung hat sich das Gründungsteam finanzielle Unterstützung durch EXIST geholt, das Programm auf Bundesebene zur Vorbereitung einer technologieorientierten, wissensbasierten Gründung. „Die Bewerbung für EXIST hat etwas Zeit gekostet, aber es hat sich gelohnt. Denn wir konnten danach unsere Forschung und Entwicklung vorantreiben“, fasst Lukas Haensch diese Phase in der Geschichte von Pathmonk zusammen. „Unsere größte Herausforderung bislang war und ist es, alles sauber, nämlich Schritt für Schritt und vor allem skalierbar aufzusetzen.“

Auf Expansionskurs

Die Zeichen für Pathmonk stehen aktuell ganz klar auf Wachstum, sowie dem Ausbau des mittlerweile vier Produkte umfassenden Portfolios. Viele Kunden melden sich aus UK, vor allem aber aus den USA, wohin die Co-Gründer Kontakte aus ihrer Zeit als Angestellte im Umfeld des Silicon Valleys pflegen. Als weitere Märkte sollen Europa, später auch LATAM folgen. „Da sich unser gesamter Arbeitsalltag, auch hier in und aus Düsseldorf heraus, in englischer Sprache gestaltet, ist es nur natürlich, dass wir gut aufgestellt sind für unsere US- und englischsprachigen Kunden.“

„Zum Wachstum gehört entscheidend natürlich das Recruiting von neuen Mitarbeitenden.“
Lukas Haensch

Zum Wachstum gehört es nun für das Unternehmen auch, Prozesse und Strukturen einzuziehen – und sich mit vermeintlich profanen Dingen wie Einsatz- und Urlaubsplanung, Payroll und einem Feedback-System zu beschäftigen. „Zum Wachstum gehört entscheidend natürlich das Recruiting von neuen Mitarbeitenden“, ergänzt Lukas Haensch. „Da wir so aufgestellt sind, dass Remote-Zusammenarbeit möglich ist, rekrutieren wir in Europa, aber auch den USA. Und natürlich merken auch wir den Fachkräftemangel in dem sehr speziellen hochtechnologischen Gebiet, in dem wir uns bewegen. Wir finden die Expertinnen und Experten, die wir benötigen – aber es dauert und kostet Zeit und Kraft.“

Partnerschaft mit Zukunft

Finanzielle Sicherheit für die nächste Zeit hat das Team durch den Abschluss einer ersten Finanzierungsrunde in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Mit dem Geld soll in Wachstum und die Marke selbst investiert werden. „Die Partnerschaft mit dem TechVision Fonds und Unternehmer Carsten Lebtig ist ein Meilenstein auf unserem Weg als Unternehmen und wird unsere Pläne exponenziell beschleunigen.“, lässt sich Rayco Batista Diaz zitieren. Und Lukas Haensch ergänzt: „Wir haben uns bewusst für den lokalen Partner TechVision entschieden, weil wir neben finanziellen Mitteln auch ein Coaching bekommen, das uns sehr hilft.“

Auf die Frage, wie laut die Korken nach der Besiegelung der Partnerschaft geknallt haben, antwortet Lukas Haensch betont nüchtern: „Wir haben uns natürlich sehr gefreut, sind aber direkt zur Tagesordnung zurückgekehrt. Es gibt jede Menge zu tun. Diese Partnerschaft ist ein Meilenstein auf unserem Weg, aber auch nur einer von vielen, die noch folgen werden.“

Die nächsten Meilensteine

Einer dieser Meilensteine, der nun vor dem Team liegt, lautet: Kunden gewinnen und die Markenbekanntheit steigern. Als Instrumente helfen dabei die Website, ein Podcast, aber auch Kaltakquise, die hochgefahren werden soll.

Richtig emotional wird Lukas Haensch zum Abschluss unseres Gesprächs, wenn es um einen Tipp für andere Gründerinnen und Gründer geht. „Man muss mit der Gründung ein echtes Problem lösen. Und an diesem Problem muss Geld hängen.“