EMMIE GRAY: Gründung für konservierte Rosen als hochwertige und langlebige Designobjekte

Mein Name ist Sarah Zergaw, ich habe gemeinsam mit meinem Geschäftspartner Paulo Oliver das Unternehmen EMMIE GRAY gegründet.

Mittlerweile sind wir jetzt fünf Jahre mit unserem Webshop live und bieten dort konservierte Blumen, vor allen Dingen Rosen, aber auch getrocknete Pflanzen und andere Blumen an, die wir als Designobjekt in Hutboxen, in Schachteln arrangieren und als Deko-Objekt anbieten.

Mittlerweile gehören auch Duftkerzen und Sträuße zu unserem Sortiment, die wir weltweit versenden.

Das Unternehmen habe ich direkt nach meinem Masterstudium gegründet. Ich war quasi gerade dabei, die Masterarbeit fertigzustellen und wollte mich bewerben auf einen angestellten Job, und da kam die Idee dazwischen und mein Geschäftspartner war damals gerade im Umbruch, wollte sich auch selbstständig machen, nach einer langjährigen Beschäftigung in der ja auch schon einen Webshop aufgebaut hatte und so hat es dann zeitlich für beide gut gepasst und wir haben gesagt, wir probieren das einfach aus.

Ganz angefangen haben wir in einem Kellerraum, mit dem wir von einem Freund angemietet bekommen haben unter seinem Reisebüro, da waren wir dann auf 30 Quadratmeter zu zweit zu Beginn natürlich auch mit Freunden und Familie zwischendurch.

Peu à peu haben wir dann die ersten Mitarbeiter angestellt, sind umgezogen auf eine größere Fläche. Auf dem Areal Böhler sitzen wir seitdem immer noch und sind hier mittlerweile auf 1.500 Quadratmeter mit unserer Produktion, mit der Manufaktur, mit dem Lager und den Büro-Räumlichkeiten ansässig.

Die Idee für die Gründung des Unternehmens ist mir im Ausland gekommen. Ich habe dort dieses Objekt mit Rosen entdeckt und fand das so schön, dass ich's auch gerne nach Hause bestellen wollte.

Als wir damals gemerkt haben, dass in Deutschland kein Angebot für konservierte und Infinity-Blumen besteht, war der erste Gedanke: Gibt es dort überhaupt einen Markt? Sind die Deutschen bereit dafür, natürlich auch etwas mehr Geld auszugeben als für herkömmliche Frischrosen?

Und begonnen haben wir dann damals mit Frischrosen noch, also mit unbehandelten Rosen. Und haben das dann Freunden gezeigt, der Familie gezeigt und haben durchweg positives Feedback bekommen.

Mittlerweile bieten wir nur noch Infinity-Blumen an und getrocknete Pflanzen, weil da einfach der Vorteil ist, dass sie ein bis drei Jahre halten und man nicht alle zwei Wochen den Strauß wechseln muss. Und das Ganze funktioniert so, dass die frische Rose zum Zeitpunkt der schönsten Blüte geerntet wird und dann in einem aufwendigen Verfahren konserviert wird.

Dafür wird der Rose zunächst im ersten Schritt die Zellflüssigkeit entzogen, also die natürliche Zellflüssigkeit, so dass sie quasi trocken ist. Und im zweiten Schritt wird dann mithilfe von einer Glyzerinlösung der Rose wieder Feuchtigkeit verabreicht. Das Glycerin sorgt dann dafür, dass die Rose elastisch ist und auch dafür, dass sie so lange haltbar ist, und Lebensmittelfarbe wird auch noch beigefügt, damit ja viele verschiedene Farben abgebildet werden können. Und so hält dann die Rose mindestens ein bis drei Jahre und bei guter Pflege auch durchaus länger.

EMMIE GRAY heißt EMMIE GRAY, weil es der Name einer Rose ist. Wir haben lange überlegt, wie wir unser Unternehmen nennen wollen, wollten nicht diesen klassischen Begriff, Flowerbox oder Rosebox verwenden, weil wir damals schon wussten, dass die Rose oder die Blume immer unser Kerngeschäft bleibt, aber drumherum wussten wir schon, wollten wir auch in Zukunft andere Objekte, andere Dekorationsgegenstände mitanbieten. Und so ist uns dann bei der Recherche der Name EMMIE GRAY irgendwie in den Schoß gefallen, und wir fanden die Geschichte dahinter sehr schön und haben uns dann dafür entschieden.

Die ersten Schritte, als wir mit der Planung begonnen haben, waren dann erstmal Lieferanten zu finden natürlich für die Boxen für die Schachtel, die wir anbieten wollten und für die Vasen. Und im zweiten Schritt natürlich die Blumen, woher bekommen wir die konservierten Blumen? Wir beziehen die Rosen von einem Familienunternehmen aus Ecuador. Das ist unser größter Partner.

Wir arbeiten auch noch mit kleineren Partnern zusammen, aber das ist so der erste Partner, mit dem wir damals die Geschäftsbeziehung eingegangen sind. Im zweiten Schritt ging es dann daran, die Produkte aufzunehmen, zu fotografieren, damit wir Produktbilder für den Webshop haben. Der Webshop wurde von uns selbst über ein Baukastenprinzip gebaut, den wir dann noch ein bisschen weiterentwickeln haben lassen, weil wir verschiedene spezielle Themen, zum Beispiel einen Lieferterminkalender einbinden wollten, in dem dann der Kunde oder der Website-Besucher auswählen kann, wann die Lieferung erfolgen soll.

Als wir damals die Planung für den Webshop begonnen haben, haben wir parallel auch schon angefangen, über Social Media, Bilder zu veröffentlichen, Bilder zu posten, Videos zu veröffentlichen, mit dem Produkt und waren sehr überrascht über die Resonanz. Also wir hatten, bevor wir überhaupt live gegangen sind mit dem Webshop schon, ich glaub damals über 10.000 Follower bei Instagram zum Beispiel, Gleiches gilt auch für Facebook. Und zwar hat das damals gar nicht so bewusst, dass man das auch als Marketingtool nutzen kann, als dann der Workshop live ging, hatten wir auch tatsächlich von Tag eins an schon die ersten Bestellungen, was natürlich ein super Erfolg für uns war.

Also, dass was uns am meisten überrascht hat an der Gründung oder an der ganzen Zeit, die wir jetzt bei EMMIE GRAY sind ist, dass man sehr viel planen kann und natürlich auch muss und am Ende kommst es meistens sowieso immer anders, so dass man immer auf neue Situationen einstellen kann, dass man auch improvisieren kann. Also viele Dinge oder Ideen sind auch aus der Not heraus entstanden und haben sich hinterher aber als sehr gut erwiesen, so dass man immer flexibel bleiben muss.

Wir haben das Unternehmen eigenfinanziert, also wir sind beide mit dem kleinen Kapital reingegangen, dass wir investiert haben und sind aber auch bewusst Low-Budget geblieben und hatten dann das Glück, dadurch, dass die Resonanz so positiv war, dass wir uns von Anfang an selbst finanzieren konnten. Nach zwei Jahren haben wir den ersten Angel-Investor dazu genommen, der uns natürlich mit Kapital, aber vor aller Dingen auch mit seinen Ratschlägen seitdem zur Seite steht.

Wir haben uns für Düsseldorf als Standort entschieden, weil wir einmal selbst Düsseldorfer sind, also hier heimisch sind und weil es auch natürlich ein super Wirtschaftsstandort ist. Wenn ich darüber nachdenke, was ich mir für die Zeit in zwei Jahren zum Beispiel wünsche, dann hoffe ich, dass wir bis dahin noch ganz viele neue Produkte gelauncht haben. Also vor aller Dingen im dekorativen Interior-Bereich, alles was auf dem Sideboard steht im Wohnzimmer, dass sollte irgendwann bei uns abrufbar sein. Das ist so unser großes Ziel, wenn es in die Produktentwicklung geht. Dann hoffe ich natürlich, dass wir unser Team weiterhin vergrößern können.

Wir haben sehr viele Mitarbeiter, die von Anfang an schon dabei sind, also schon mittlerweile über vier Jahre dabei sind und mit uns den gemeinsamen Weg gehen und da hoffe ich, dass wir da noch tollen neuen Zuwachs bekommen und dass die Mitarbeiter, die bei uns sind natürlich auch noch weiter bei uns bleiben.

Anderen Gründern und Gründerinnen würde ich raten, es einfach zu tun, nicht zu lange zu zögern, sondern es wirklich zu wagen, weil egal wie es am Ende ausgeht, man ist immer um eine Erfahrung reicher, und hinterher bereut man es eher, es nicht getan zu haben als um eine Erfahrung reicher zu sein.